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Der Krieg in Tschetschenien werde geführt, um den dort um sich greifenden Terror zu bekämpfen, der die Sicherheit der russischen Bevölkerung bedrohe. So lautet die amtliche Standardversion. Litwinenko und Felshtinsky treten ihr entschieden entgegen. Ihre Hauptthese: Die blutigen Bombenanschläge auf Wohnhäuser, Schulen und Discos in Moskau und anderen Städten waren nicht das Werk radikaler Separatisten aus einer aufmüpfigen Republik, sondern wurden vom russischen Geheimdienst inszeniert mit dem Ziel, seine Macht zu bewahren und auszubauen. Eine Verschwörungsfantasie? Ein Hirngespinst? Das…mehr

Produktbeschreibung
Der Krieg in Tschetschenien werde geführt, um den dort um sich greifenden Terror zu bekämpfen, der die Sicherheit der russischen Bevölkerung bedrohe. So lautet die amtliche Standardversion. Litwinenko und Felshtinsky treten ihr entschieden entgegen. Ihre Hauptthese: Die blutigen Bombenanschläge auf Wohnhäuser, Schulen und Discos in Moskau und anderen Städten waren nicht das Werk radikaler Separatisten aus einer aufmüpfigen Republik, sondern wurden vom russischen Geheimdienst inszeniert mit dem Ziel, seine Macht zu bewahren und auszubauen. Eine Verschwörungsfantasie? Ein Hirngespinst? Das behaupten offizielle Verlautbarungen, aber die Tatsachen widersetzen sich allen Beschwichtigungsversuchen.
Autorenporträt
Alexander W. Litwinenko, 1962 in Woronesch geboren, war ab 1988 in der Spionageabwehr des KGB tätig und an Einsätzen in verschiedenen Konfliktherden der Sowjetunion und später Russlands beteiligt. In der KGB-Nachfolgeorganisation FSB wurde die Bekämpfung von Terrorismus und organisiertem Verbrechen zu seinem Spezialgebiet. 1998 trat er erstmals als Kritiker des russischen Machtapparats an die Öffentlichkeit. Nach mehreren Verhaftungen und Strafverfahren flüchtete er 2000 nach London, wo ihm politisches Asyl gewährt wurde und er schließlich im Oktober 2006 die britische Staatsbürgerschaft erhielt. Bis zu seiner Ermordung im November 2006 arbeitete er in England als Journalist und Autor.

Yuri G. Felshtinsky (Juri G. Felschtinski) wurde 1956 in Moskau geboren. Er begann 1974 ein Geschichtsstudium in seiner Geburtsstadt. Nach seiner Emigration in die USA setzte er sein Studium 1978 an der Brandeis University fort. An der Rutgers University erhielt er den Doktorgrad im Fach Geschichte. 1993 verteidigte er eine weitere Doktorarbeit am Historischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften. In der Folgezeit trat Felshtinsky als Herausgeber und Buchautor in Erscheinung.Udo Rennert, Jahrgang 1938, übersetzt vorwiegend aus dem Englischen Bücher zur europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Zu den von ihm übersetzten Autoren zählen Robert Conquest, Richard Pipes, Harold James, Francis Fukuyama, Eric Hobsbawm, Raul Hilberg, Richard Evans, Richard Overy und David Blackbourn.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ziemlich finster findet Werner Adam dieses Buch über die Machenschaften der russischen Geheimdienste. Er erinnert an die Vergiftung eines der beiden Autoren, Alexander Litwinenko, im November 2006 in London, für den ein ehemaliger FSB-Agent verantwortlich sein soll. Dank des in Amerika lebenden russischen Historiker Yuri Felshtinsky liegen die Aufzeichnungen des Ermordeten über die Geheimdienstaktivitäten des FSB nun in einer aktualisierten Fassung vor. Die Anschuldigungen, die gegenüber dem russischen Geheimdienst und dessen ehemaligen Chef Putin erhoben werden, scheinen Adam "erschreckend". Der FSB soll zum Beispiel die Sprengstoffanschläge auf Moskauer Wohnhäuser 1999 inszeniert haben, um sie den Tschetschenen anzulasten und einen Vorwand für den zweiten Krieg gegen die anbtrünnige Kaukasus-Republik zu schaffen. Adam äußert sich hierüber zurückhaltend, ohne die Darstellung freilich in Frage zu stellen. Bei einem weiteren Fall, bei dem ein tödlicher Anschlag verhindert werden konnte, hält er die Beteiligung der Geheimdienste für erwiesen. Er bescheinigt den Autoren, die Ereignisse akribisch aufzurollen und die Widersprüche der FSB-Führung vor Augen zu führen. Auch wenn das Buch in Adams Augen nicht hundertprozentig objektiv ist, hält er es insgesamt für sehr glaubwürdig.

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