»Amir, deutsch-irakischer Herkunft, gerät nach einem scheinbar islamistischen Anschlag in Berlin-Neukölln ins Visier der Polizei, nachdem sein Freund Yusuf, investigativer Journalist, beim Anschlag ums Leben kam und als Attentäter verdächtigt wird. Um seine und Yusufs Unschuld zu beweisen, macht er sich zusammen mit der Berlinerin Emma auf den Weg nach Paris, Yusufs letztem Wohnort, wo er einem internationalen, rechtspopulistischen Komplott auf der Spur war. Angesiedelt zwischen Paris und Berlin führt uns der Comic von Bianca Schaalburg durch Schwimmbäder, Hotels, auf Friedhöfe und ins Kino - und wir Leser:innen folgen der Geschichte und ihrer visuellen Umsetzung atemlos.«So heißt es in der Begründung der Auszeichnung von Emma und Amir als Finalist des Comicbuchpreises 2025 der Berthold Leibinger Stiftung. Und weiter heißt es darin:»2021 war die Berliner Illustratorin und Comic-Autorin bereits mit ihrem Comic Der Duft der Kiefern Finalistin des Comicbuchpreises und gewann den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022. Mit ihren virtuosen Bildkompositionen und ihren eigenwilligen Perspektiven, Ausschnitten und Ansichten hat sie die Jury des Berthold Leibinger Comicbuchpreis auch im Jahr 2025 überzeugt.«
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Martina Knoben schätzt die Berliner Comickünstlerin Bianca Schaalburg für ihr erzählerisches und gestalterisches Können. Auch diesen neuen Berlin-Comic findet sie durchaus "fulminant" gezeichnet und "originell", ganz glücklich wird sie mit der Geschichte um eine rechte Verschwörung und vorgetäuschten islamistischen Terror allerdings nicht. Großartig findet Knoben etwa, wie die Autoren die Leben ihrer beiden Helden in einer parallelen Montage darstellt: In verschiedenen Panels lerne wir gleichzeitig die toughe Emma und den unbedarften Amir kennen, dabei werden deren Biografien zeichnerisch verknüpft. Auch der Mix aus Krimi-, Agenten, und Politthriller, der sich hinter der Liebesgeschichte mit Screwball-Elementen verbirgt, gefällt Knoben gut. Verzeihlich findet die Kritikerin auch die ihrer Meinung nach etwas plakative Umkehr der Rollenverteilung der beiden Helden. Größere Probleme hat die Rezensentin allerdings damit, wenn Schaalburg das Thema "Rechte Gewalt" nicht nur zu oberflächlich darstellt, sondern auch als bloßen "McGuffin" benutzt.
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