Des Schicksals verschlungene Wege
„Endstation Fichtelgebirge“ von Jacqueline Lochmüller, erschienen 2025, Band 4 der Reihe, ist ein spannender Krimi mit einem komplexen Fall und verblüffenden Wendungen.
Auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbände kommt man als Neueinsteiger problemlos in die
Geschichte hinein und überblickt auch den Personenkreis ohne weiteres. Der Schreibstil liest sich…mehrDes Schicksals verschlungene Wege
„Endstation Fichtelgebirge“ von Jacqueline Lochmüller, erschienen 2025, Band 4 der Reihe, ist ein spannender Krimi mit einem komplexen Fall und verblüffenden Wendungen.
Auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbände kommt man als Neueinsteiger problemlos in die Geschichte hinein und überblickt auch den Personenkreis ohne weiteres. Der Schreibstil liest sich flüssig, ist sehr bildhaft. Die detaillierten und atmosphärischen Beschreibungen vermitteln ein sehr eindrucksvolles und gut nachzuempfindendes Ambiente. Die Spannung lässt nie nach. Einerseits sorgen Cliffhanger am Kapitelende dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen will, andererseits steigern die stetigen Szenen- und Perspektivenwechsel die Dramatik.
Der Einstieg wirkt noch etwas unübersichtlich. Nach einem Rückblick auf das Jahr 1988 entwickeln sich in der Gegenwart (die Handlung spielt 2025) mehrere Handlungsstränge parallel. Geschehnisse, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, die aber so nach und nach KHK Kristina Herbich und ihren Kollegen Konrad Breuer beschäftigen. Ein kleiner Junge verschwindet aus der elterlichen Wohnung. Es gibt Blutspuren. Bei einem Autounfall kommt ein Mann ums Leben, der eine Stichverletzung aufweist. Je mehr sich das Ermittler-Duo mit den Fällen befasst, desto mehr Unerwartetes kommt ans Tageslicht. Als LeserIn verfügt man zwar über einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern, man ist ja quasi bei Ereignissen dabei, von denen die Polizei erst viel später erfährt, doch mildert das in keiner Weise die Spannung. Auch wenn ich den einen oder anderen Zusammenhang ahnte, wurde ich immer wieder überrascht, wie diese vielen Handlungsfäden letztlich völlig klar zusammenfanden.
Hauptakteure wie Nebenfiguren sind ausgezeichnet charakterisiert. Alle wirken durchaus lebendig und gut vorstellbar. Was Herbich und Breuer anbelangt, so wird zwar ihre Vorgeschichte angerissen, doch noch besser versteht man die beiden, wenn man die Vorgängerbände kennt. Beide sind exzellente Kriminalbeamte, die ihren Beruf mit vollem Einsatz ausüben, was eben zur Folge hat, dass das Privatleben dadurch zu kurz kommt, Partnerschaften zerbrechen. Umso schöner fand ich es, dass Herbich und Breuer vom rein dienstlichen Verhältnis zu einer Art Freundschaft finden.
„Endstation Fichtelgebirge“ hat mir ausgezeichnet gefallen. Insbesondere hat mich fasziniert, wie sich diese in sich verschlungen Handlungsstränge letztlich zu einer klaren Linie verknüpft haben. Mir ist auch das Ermittler-Duo sehr sympathisch. Somit freue ich mich nicht nur auf weitere Fälle, sondern gebe auch eine Leseempfehlung mit 5 Sternen ab.