Beim Run auf die letzten Energieressourcen wird derzeit die Welt neu vermessen. Die internationalen Machtverhältnisse verschieben sich entlang der Frage, wer die Ressourcen und den Zugang zum Weltmarkt kontrolliert. Das neue Sorgenkind der Weltgemeinschaft heißt Energiesicherheit. Der Begriff meint nicht nur die sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie, sondern eine Politik, die im Kampf um Rohstoffe nicht neue Konflikte schafft und die Umwelt schädigt. Gibt es eine Alternative zu der gefährlichen Großmachtpolitik, die Länder wie China, die USA und Russland derzeit verfolgen? Als Antwort auf die weltweite Energiekrise plädiert Müller-Kraenner für eine kooperative Energiepolitik im europäischen Rahmen, die unsere Wirtschaft mit Energie aus unterschiedlichen Quellen versorgt: bezahlbar, umweltfreundlich, sicher.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Lobend beurteilt Hansjörg Küster diese instruktive Analyse zur aktuellen Energiepolitik, die Sascha Müller-Kraenner vorgelegt hat. Sie rückt für ihn die Verknappung von Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas und den geopolitischen Kampf um ihre Verteilung nachdrücklich ins Bewusstsein. Eine Stärke des Buchs sieht er dabei in der Aufklärung über die Verbindungen zwischen Energieversorgung und Politik. Besonders erhellend scheint ihm in diesem Zusammenhang Müller-Kraenners Analyse über die Zusammenhänge von Energie- und Außenpolitik am Beispiel der USA und Russlands. Auch die Folgen des Aufstiegs von asiatischen Ländern wie China und Indien für die Energiemärkte werden seines Erachtens angemessen berücksichtigt. Zudem lernt Küster einiges über die negativen Folgen für Umwelt und Demokratie, die zahlreiche Ölförderprojekte in Ländern wie Nigeria nach sich ziehen. Etwas skeptisch betrachtet er den Optimismus des Autors im Blick auf die Rolle der erneuerbaren Energien. Deutlich wird für ihn aber auch, dass ein sparsamer Umgang mit Energie und die Ausweitung erneuerbarer Energien eine sichere Zukunft gewährleisten können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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