Nach seinem erfolgreichen Roman 'Fremde Seele, dunkler Wald', der auf der Shortlist des deutschen Buchpreises stand, schreibt Reinhard Kaiser-Mühlecker über die Umbrüche unserer Gegenwart. Nach Jahren auf Reisen kehrt ein Journalist in den Ort seiner Kindheit zurück, an dem er nie heimisch war. Er schreibt für das kriselnde Lokalblatt, er beginnt eine Affäre und arbeitet auf dem Hof eines Mastbauern, dessen Land enteignet wurde. Rätselhaft und faszinierend sind sie, Ines, Hemma, Flor, und sie ziehen ihn hinein in die Kämpfe um ihr Leben, das ihnen weggenommen wird. Ein existentieller und aufwühlender Roman darüber, wie diese Welt im Umbruch unsere Gefühle und Beziehungen verändert. Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt von einer Zeit tiefer Verunsicherung - er erzählt von unserer Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Andrej Klahn bewundert Reinhard Kaiser-Mühlecker für seine Fähigkeit die Archaik des Dorflebens ins Zeitlose zu erheben. Wenn der Autor einen aussteigenden Journalisten in sein Heimatdorf zurückkehren lässt, illusions- wie bindungslos, unbeteiligt, ein Mann fast ohne Eigenschaften, erkennt Klahn den Reiz des Textes im Ungefähren und Unvorhersehbaren der Geschichte, der Unverbundenheit der Erzählstränge, die vom Kampf eines Bauern gegen Enteignung oder von der Krise des Journalismus handeln. Dass am Ende mit einem erotischen Knotenpunkt im Zentrum alles zueinander findet und die vom Rezensenten zunächst als rätselhaft empfundenen Gefühle der Figuren elementar erscheinen, findet Klahn bemerkenswert, zumal der Autor seine Geschichte auf relativ engem Raum entfaltet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein wundersamer [...] kurzweiliger, interessanter, kluger, auch politisch kluger Text Denis Scheck Westdeutscher Rundfunk 20190217







