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Nichts verkörpert die DDR so sehr wie das maskenhafte Gesicht Erich Honeckers und dessen kommunistische Musterbiographie, die ihm der Parteiapparat maßschneiderte. Martin Sabrow zeigt auf der Grundlage zahlreicher unbekannter Quellen, welche überraschenden Brüche und Nebenwege das Leben des saarländischen Jungkommunisten prägten. Erich Honecker (1912 1994) war von frühester Kindheit an fest im kommunistischen Milieu des Saarlands verwurzelt, und doch war er als Teenager auch offen für neue Orientierung. Er fuhr nach Pommern, um Bauer zu werden, kehrte für eine Dachdeckerlehre in die Heimat…mehr

Produktbeschreibung
Nichts verkörpert die DDR so sehr wie das maskenhafte Gesicht Erich Honeckers und dessen kommunistische Musterbiographie, die ihm der Parteiapparat maßschneiderte. Martin Sabrow zeigt auf der Grundlage zahlreicher unbekannter Quellen, welche überraschenden Brüche und Nebenwege das Leben des saarländischen Jungkommunisten prägten. Erich Honecker (1912 1994) war von frühester Kindheit an fest im kommunistischen Milieu des Saarlands verwurzelt, und doch war er als Teenager auch offen für neue Orientierung. Er fuhr nach Pommern, um Bauer zu werden, kehrte für eine Dachdeckerlehre in die Heimat zurück, studierte an der Parteihochschule in Moskau und ging 1933 in den Widerstand. Erstmals werden diese Stationen detailliert nachgezeichnet, und sie eröffnen überraschende Ausblicke, etwa auf Honeckers enges Verhältnis zu Herbert Wehner oder seine Beteiligung an einem Terroranschlag. 1935 musste der Jungfunktionär untertauchen. Was machte er monatelang in Paris? Wie kam es zu seinem konspirativen Einsatz in Berlin und wie zu seiner Verhaftung? Von Rätseln umrankt war bisher auch, wie es Honecker gelang, wenige Wochen vor Kriegsende zu fliehen und bald darauf unbehelligt ins Gefängnis zurückzukehren. Die bahnbrechende Jugendbiographie des Revolutionärs und Überlebenskünstlers endet im Mai 1945, als Honecker eher zufällig Zugang zu Ulbricht fand und der Kaderabteilung seinen kommunistischen Lebenslauf einreichte, über den fortan die Partei wachte.
Autorenporträt
Martin Sabrow ist Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte der DDR vorgelegt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Petra Weber rühmt Martin Sabrow für seine Rekonstruktionsarbeit. Die Biografie des jungen Honecker scheint ihr der Autor kritisch zu überprüfen und den Heiligenschein über Honeckers Lebensgeschichte zu entfernen, indem er die Jugendzeit in Auseinandersetzung mit Honeckers Memoiren erzählt. Dass es Sabrow nicht um Desavouierung geht, sondern um ein genaues Studium neuer Quellen und abgewogene Urteile, entgeht Weber nicht. Wenn der Autor Honecker schließlich vor dem Verdacht allzu radikaler lügnerischer Selbstinszenierung in Schutz nimmt und ihm stattdessen "Dekontextualisierung" im Sinn einer bruchlosen Vita attestiert, kann Weber das nachvollziehen. Ein spannendes Buch, findet sie, wenngleich auch mitunter zu detailverliebt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"In seiner großen Biographie des jungen Honecker unterzieht Martin Sabrow den 'über Jahrzehnte gebildeten und geschützten Heiligenschein von Honeckers Lebensgeschichte' einer kritischen Überprüfung"
Petra Weber, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Oktober 2016

"Hervorragend recherchiertes und glänzend geschriebenes Buch"
Henry Bernhard, Deutschlandfunk, 19. September 2016

"Brillante Studie"
Wolfgang David, Sächsische Zeitung, 19. September 2016