Was für ein abenteuerliches Leben: Kindheit in der bretonischen Heide, Wanderungen durch die Wälder der Neuen Welt, Engagement in der konterrevolutionären 'Armée des Princes' in Deutschland, Exil in England. Geschrieben im Stil einer Grabrede, schildert Chateaubriand in seinen Erinnerungen die Hauptepisoden seines wechselvollen Lebens, er schreibt über das Verschwinden von Menschen und Landschaften, von Glauben, Sitten und Institutionen. Er schuf das Epos einer Zeit der Aufstände und Katastrophen, eine Zeit, die er selbst perfekt verkörperte. Monarchist aus Tradition und Treue, verstand er als Historiker und Politiker doch die Notwendigkeit, den Liberalismus zu verteidigen. Die Stimme seiner Erinnerungen lässt die Kräfte auferstehen, die während der Restauration am Werk waren: Bilder des alten Frankreichs mit der Einfachheit des provinziellen Lebens, Gespräche zwischen Männern mit Geschmack und gebildeten Frauen in den Schlössern bei Paris, Rufe ferner Schlachten und politische Umwälzungen. Eine Stimme, die sich nach der Jugend, der Liebe und dem Ruhm sehnt und sich stets an die Nachwelt wendet, um verstanden zu werden.
Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension
Fasziniert hat sich Rezensent Eberhard Rathgeb auf die Spuren von Francois-Rene de Chateaubriand begeben. Der Kritiker vermag zwar nicht zu sagen, ob alles stimmt, was Chateaubriand in seinen Memoiren erzählt, als meisterhaften Roman über die Entwicklung eines jungen Träumers zum großen Intellektuellen und die Prägung durch die Französische Revolution kann er das Buch aber nachdrücklich empfehlen. So begleitet der Rezensent den Autor auf seinen zahlreichen Reisen quer durch Europa, die Vereinigten Staaten und den Orient, liest, wie jener sich zerrissen zwischen Bewunderung und Abneigung an Napoleon abarbeitet und erlebt, wie der romantische Dichter sein Leben stets aus dem Geist des Todes heraus betrachtete.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Damit ist, wenn auch nur in einer Auswahl, einer der wichtigsten französischen Klassiker wieder erhältlich, noch dazu in einer schönen Ausgabe.« - Tobias Schwartz, Der Tagesspiegel Tobias Schwartz Der Tagesspiegel 20180401







