Zum 100. Geburtstag des großen Philosophen Hans Jonas am 10. Mai 2003 erscheinen seine Lebenserinnerungen. Rachel Salamander hat über Jahre hinweg zahlreiche Gespräche mit ihm geführt, in denen er aus seinem Leben erzählte. Auf der Grundlage dieser Tonbandaufzeichnungen ist ein bewegendes Dokument entstanden über ein Leben, das fast das ganze 20. Jahrhundert umspannte.
Lebendig und spannungsreich erzählt Jonas vom jüdischen Leben in der Zeit der Weimarer Republik, von der Emigration nach Palästina, der Militärzeit in einer jüdischen Brigade der britischen Armee, den Fahrten durch ein zerstörtes Deutschland und der Zeit in Kanada und den USA, wo er "Das Prinzip Verantwortung" schreibt, das ihn weit über die Grenzen des akademischen Lebens hinaus berühmt macht.
Lebendig und spannungsreich erzählt Jonas vom jüdischen Leben in der Zeit der Weimarer Republik, von der Emigration nach Palästina, der Militärzeit in einer jüdischen Brigade der britischen Armee, den Fahrten durch ein zerstörtes Deutschland und der Zeit in Kanada und den USA, wo er "Das Prinzip Verantwortung" schreibt, das ihn weit über die Grenzen des akademischen Lebens hinaus berühmt macht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Als "Feuerwerk gelebter Philosophiegeschichte" würdigt Rezensent Christian Geyer die Erinnerungen des vor zehn Jahren verstorbenen Philosophen Hans Jonas, die dieser bereits 1989 im Gespräch mit Rachel Salamander auf dreiunddreißig Tonbänder gesprochen hatte. Entstanden sei ein "faszinierendes Ineinander von biografischer Erzählung, Exil-Literatur, Liebesgeschichte, Philosophiegeschichte und Philosophie in actu", zitiert der Rezensent zustimmend aus Christian Wieses Nachwort. Das Verhältnis von Philosophie und Leben spielt nach Ansicht Geyers eine tragende Rolle in Jonas' Erinnerungen: die große Enttäuschung, die Jonas über die "braune Kehre" seines Lehrers Martin Heidegger, für Jonas damals "der tiefste Denker der Zeit", empfand, lag nach Einschätzung Geyers an der zu hoch gespannten Erwartung, die Jonas mit der Philosophie verknüpfte. Geyer sieht hier einen "äußerst sympathischen" blinden Fleck von Jonas, der mit dessen Bescheidenheit in Bezug auf die eigene Person zusammenhänge. "Welche Philosophie einer treibt", ist sich Geyer sicher, "hängt davon ab, was für ein Mensch er ist und nicht umgekehrt." Jonas sei ein "guter Mensch" gewesen, der die Welt als einen fremden, feindlichen oder gar absurden Ort erfahren habe. Jonas' Philosophie beschreibt Geyer entsprechend als "Philosophie des Antinihilismus", die dem entzauberten Kosmos doch noch eine Seele lassen wolle.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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