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Die Essais des Montaigne sind ein Buch ganz eigener Art. Seit ihrem Erscheinen 1580 haben sie nicht aufgehört, Generationen von Lesern zu beschäftigen, teils Widerspruch, teils Enthusiasmus hervorrufend. Montaigne erscheint bis in die eingestandenen Eitelkeiten hinein als vollkommen menschlich und vor allem ehrlich: er scheint nichts zu verbergen, er will sich nicht gelehrt geben, kein Philosoph sein, kein bedeutender Politiker. Er will sein eigenes, anspruchsloses Porträt vorlegen, und - und das ist eben das Neue an diesem Unternehmen - er tut dies nicht in der Form der Memoiren, des…mehr

Produktbeschreibung
Die Essais des Montaigne sind ein Buch ganz eigener Art. Seit ihrem Erscheinen 1580 haben sie nicht aufgehört, Generationen von Lesern zu beschäftigen, teils Widerspruch, teils Enthusiasmus hervorrufend.
Montaigne erscheint bis in die eingestandenen Eitelkeiten hinein als vollkommen menschlich und vor allem ehrlich: er scheint nichts zu verbergen, er will sich nicht gelehrt geben, kein Philosoph sein, kein bedeutender Politiker. Er will sein eigenes, anspruchsloses Porträt vorlegen, und - und das ist eben das Neue an diesem Unternehmen - er tut dies nicht in der Form der Memoiren, des erinnerten Lebenslaufs, sondern in der Beschäftigung mit zahllosen, scheinbar willkürlich ausgewählten Gegenständen.
Autorenporträt
Ralph-Rainer Wuthenow, geb. 1928, Studium der Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, em. Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft.

Michel de Montaigne, geb. am 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne im Périgord, stammte aus einer reichen Kaufmannsfamilie und genoss eine humanistische Erziehung. Nach dem Studium der Rechte fungierte er von 1557-70 als Parlamentsrat, zog sich aber nach dem Tod seines Freundes La Boétie in das Turmzimmer seines Schlosses zurück, um zu schreiben. Es folgten Reisen durch Italien, die Schweiz und Deutschland. Von 1582-85 war er Bürgermeister von Bordeaux. Der große Gelehrte, der sich bewusst von der Schulphilosophie fernhielt, starb am 13. September 1592.
Rezensionen
".. die erste moderne und vor allem komplette Übertragung des französischen Philosophen ... Was für ein Projekt! Was für ein Stück Weltliteratur!" Marc Reichwein Die WELT 20150123

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wolfgang Schneider lobt die Hörfassung von Michel de Montaignes Essays mit dem Sprecher Bodo Primus. Gefallen hat ihm Primus mit seiner "landedelmännischen" Stimme. Montaignes wankelmütiger Erzähler erhält so Solidität und Autorität, seine verstreuten Aphorismen Zusammenhang, meint Schneider. Philosophie als Hörbuch scheint dem Rezensenten nun möglich angesichts dieser sieben Stunden währenden akzentuierten Lesung. Dass Montaigne mit seinem assoziativen Denken und seinem gestisch-mündlichen, ironischen Plauderton sich besonders zum Hörbuch-Philosophen eignet, ahnt Schneider allerdings auch.

© Perlentaucher Medien GmbH