Das Buch nimmt die grundlegenden Wertekonflikte im Umgang mit dem Menschenversuch systematisch in den Blick und erarbeitet verschiedene Modelle ihrer Lösung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Problematik der Forschung speziell an nicht einwilligungsfähigen Personen. Hier werden verschiedene ethische Argumente diskutiert, um zu erörtern, ob Studien auch dann ethisch gerechtfertigt erscheinen, wenn kein therapeutischer Nutzen vorliegt. Im zweiten Teil der Arbeit wird auf der Basis dieser philosophischen Ergebnisse am Beispiel Frankreichs gefragt, inwieweit bestimmte normative Überzeugungen und Argumente vom sozialen, historischen und kulturellen Kontext abhängen, in dem sie diskutiert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union steuern die Harmonisierung ihrer Gesetze an. Auf dem Gebiet der Menschenforschung ist sie davon aber noch meilenweit entfernt. So kommt es zu dem Paradox, dass in einem Land bestimmte Studien verboten sind, die dann aber in einem anderen Land durchgeführt werden. Dies führe zwangsläufig zu einem Forschungskolonialismus, meint Markus Hofmann, denn, "in einer solchen Welt liefert der eine (arme) Staat die Probanden, der andere (reiche) zieht den Nutzen." Die Grenze zwischen ethisch erlaubten und unerlaubten Humanexperimenten ist jedoch nicht eindeutig festlegbar. Sie ist historischen und kulturellen Bedingungen abhängig, meint Hofmann und sieht sich darin von dem vorliegenden Buch bestätigt. Im Vergleich zwischen der französischen und der deutschen Bioethik-Debatte sei es dem Autoren gelungen, die Andersartigkeit der Diskussion darzustellen. Giovanni Maio gehe das Problem sehr Pragmatisch an, indem er nicht etwa unumstößliche Regeln fordere, sondern sich um einen "globalen ethischen Minimalkonsens bemühe". Für fragwürdig hält Hofmann allerdings Maios Forderung, Ärzte sollten, bei Patienten, die unfähig sind, eine Zustimmung zu Experimenten zu geben, darüber entscheiden, ob die damit verbundene Belastung gering ist und das Experiment damit durchgeführt werden soll. Denn, meint Hofmann, Belastung mag objektiv zu beurteilen sein, der Schmerz sei es nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Der Band liefert einen facettenreichen Überblick über die Forschung am Menschen, sowohl aus ethischer, als auch aus rechtlicher und historischer Sicht. Wer sich mit dem Thema befassen will, wird mit dem ohne Vorkenntnisse gut lesbaren Werk ohne Frage gut bedient sein.« Anja Haniel, Forum TTN »Die im Bereich der kontextsensitiven Ethik stehende Arbeit beeindruckt durch ihre Klarheit und ihren hohen Differenzierungsgrad. Sie ist auch für einen Nichtmediziner mit großem Gewinn lesbar.« Georg Plasger, Theologische Literaturzeitung »Die Ergebnisse dieses interdisziplinären Verbundprojekts und die daraus entstandenen Beiträge [...] sind außerordentlich ertragreich, vielseitig und wertvoll. [...] [D]as Buch [ist] sowohl hinsichtlich der Grundsatzdebatte zum Status des Embryos als auch als konkrete Hilfe in Detailproblemen sehr zu empfehlen.« Günter Rager, Zeitschrift für medizinische Ethik »Prof. G. Maio [...] ist es überzeugend gelungen, den diesem Thema gemäßen interdisziplinären Dialog wiederzugeben.« J. Baltzer, Geburtshilfe und Frauenheilkunde»The reader is likely to be challenged by the scale of knowledge that is offered. It is however treated in the distinguished mode of reliable scholarship that allows for comprehension of the essays even by people who are not familiar with the terminology of the empirical sciences. [...] I recommend the volume especially for all those who need to grasp a timely and reliable introduction to the vital question of the ontological, moral, and legal status of the in vitro embryo« John-Stewart Gordon, Bioethics
»The reader is likely to be challenged by the scale of knowledge that is offered. It is however treated in the distinguished mode of reliable scholarship that allows for comprehension of the essays even by people who are not familiar with the terminology of the empirical sciences. [...] I recommend the volume especially for all those who need to grasp a timely and reliable introduction to the vital question of the ontological, moral, and legal status of the in vitro embryo« John-Stewart Gordon, Bioethics»Der Band liefert einen facettenreichen Überblick über die Forschung am Menschen, sowohl aus ethischer, als auch aus rechtlicher und historischer Sicht. Wer sich mit dem Thema befassen will, wird mit dem ohne Vorkenntnisse gut lesbaren Werk ohne Frage gut bedient sein.« Anja Haniel, Forum TTN »Die im Bereich der kontextsensitiven Ethik stehende Arbeit beeindruckt durch ihre Klarheit und ihren hohen Differenzierungsgrad. Sie ist auch für einen Nichtmediziner mit großem Gewinn lesbar.« Georg Plasger, Theologische Literaturzeitung »Die Ergebnisse dieses interdisziplinären Verbundprojekts und die daraus entstandenen Beiträge [...] sind außerordentlich ertragreich, vielseitig und wertvoll. [...] [D]as Buch [ist] sowohl hinsichtlich der Grundsatzdebatte zum Status des Embryos als auch als konkrete Hilfe in Detailproblemen sehr zu empfehlen.« Günter Rager, Zeitschrift für medizinische Ethik »Prof. G. Maio [...] ist es überzeugend gelungen, den diesem Thema gemäßen interdisziplinären Dialog wiederzugeben.« J. Baltzer, Geburtshilfe und Frauenheilkunde
