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Aus: Rheinische Post 06.12.2009 Rezension zur Uraufführung: Mitleiden mit den Troerinnen KREFELD. Zwei Stunden ohne Helden und mit Gräueltaten, Leid und Verzweiflung: Das Premierenpublikum hielt Euripides' Tragödie aus. In der Neuübersetzung und Inszenierung von Bruno Klimek und dank hervorragender Schauspieler geht der antike Stoff unter die Haut. Von Petra DiederichsPoseidon ist müde. Im schwarzen Anzug steht er auf der leeren schwarzen Bühne, deren Ödnis ein weißes Podest und eine grabsteingraue Tür noch unterstreichen. Nach zehnjährigem Krieg ist der Gott besiegt von den Göttinnen Hera und…mehr

Produktbeschreibung
Aus: Rheinische Post 06.12.2009 Rezension zur Uraufführung: Mitleiden mit den Troerinnen KREFELD. Zwei Stunden ohne Helden und mit Gräueltaten, Leid und Verzweiflung: Das Premierenpublikum hielt Euripides' Tragödie aus. In der Neuübersetzung und Inszenierung von Bruno Klimek und dank hervorragender Schauspieler geht der antike Stoff unter die Haut. Von Petra DiederichsPoseidon ist müde. Im schwarzen Anzug steht er auf der leeren schwarzen Bühne, deren Ödnis ein weißes Podest und eine grabsteingraue Tür noch unterstreichen. Nach zehnjährigem Krieg ist der Gott besiegt von den Göttinnen Hera und Athene. "Töricht ist der Mensch, der Städte auslöscht, Tempel einreißt und, die Totenruhe grob missachtend, Gräber schändet - bis er selbst zugrunde geht", sagt er mit leerem Blick ins Publikum. Und gleich ist klar, es gibt keine Sieger. Nur Besiegte. Euripides' Tragödie "Die Troerinnen" ist ein Stück in düsteren Farben, das die Grausamkeit und Gewalt des Krieges zeigt. Und dass der Mensch nach 2500 Jahren nicht wirklich etwas dazu gelernt hat. Zwei Stunden loderndes Leid, größtes Elend, tiefste Verzweiflung und bitterer Hass. Das muss das Publikum aushalten. Bei der Premiere von Bruno Klimeks Inszenierung hielten alle aus. Das Stück hat eine Kraft, die manchmal den Atem stocken lässt. (...) Klimek (...) (hat den) antiken Text (...) von historischem Ballast befreit, den heute niemand mehr versteht, hat - wo nötig - Erklärendes eingefügt. Und er hat mit großer Musikalität eine pointierte, aber fließende Sprache gefunden, deren Metrum einer Sprechoper gerecht wird. (...) Hier gilt das gesprochene Wort. (...) Die Bilder dazu laufen im Kopf der Zuschauer ab. (...) Die Kälte der Stakkato-Verse und die Unbeweglichkeit, mit der die Frauen auf ihren Plätzen hocken, überzieht das Stück mit Schockstarre. (...) Ein Stück, nach dem man Stille braucht.
Autorenporträt
Opern-und Schauspielregisseur. Geboren in Stuttgart. Erste Theatererfahrungen am Tübinger Zimmertheater. Seit 1982 zahlreiche Schauspiel- und Operninszenierungen - zum Teil in eigenen Bühnenbildern - im In-und Ausland. 1985-1987 Spielleiter in Krefeld/Mönchengladbach. 1988-1992 zuerst Oberspielleiter, dann von 1996-2000 Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim. Veröffentlichungen von Hörspielen, Theatertexten, Übersetzungen, Essays. Ausstellungen u.a. in Bielefeld, Dortmund, Nürnberg, Wien. 2006-2024 Professor für Szenische Ausbildung Gesang/Musiktheater und 2011-2024 Dekan des Fachbereichs Darstellende Künste an der Folkwang Universität der Künste. 2016 Österreichischer Musiktheaterpreis Beste Regie für ADRIANA LECOUVREUR. Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste.