Janek ist beinahe noch ein Kind, als ihn sein Vater im Wald versteckt. Tagelang haben sie die unterirdische Höhle gegraben, mit Schlafplatz, Feuerstelle und einem großen Vorrat an Kartoffeln. Wenigstens der jüngste Sohn soll diesen Krieg überleben. Es ist Winter, der Schnee liegt hoch, und in der Ferne tobt die Schlacht um Stalingrad.In anderen Höhlen, tiefer im Wald, verstecken sich die »Waldler«: Polen, Ukrainer, Juden im Kampf gegen die Besatzer. Für sie wird Janek Kundschafter und Bote und trifft eines Tages auf Zosia, die mit anderen Mitteln eine ähnliche Aufgabe erfüllt. Die Überlebenschancen für sie und ihre Liebe stehen schlecht. Und doch begreifen sie unter den extremsten Bedingungen von Hunger, Kälte und Not, wofür es sich zu kämpfen lohnt.Mit großer Wärme für seine Figuren erzählt Romain Gary diese existenzielle Geschichte. Entstanden mitten im Zweiten Weltkrieg, ist sein Roman eine Hymne an europäische Werte. Ein eindringliches, unbedingtes Plädoyer für Solidarität, Freiheit und Frieden. Ein notwendiges Buch.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Niklas Bender freut sich über diese Neuübersetzung des Debütromans des einzigen französischen Autoren, der den Prix Goncourt zwei Mal, jeweils unter anderem Namen, gewonnen hat. Darin erzählt Romain Gary die Geschichte des 14-jährigen Janek, der im Herbst 1942 von seinem Vater in einem Wald bei Vilnius versteckt wird, erfahren wir. Als die Rückkehr seines Vaters ausbleibt, schließt sich Janek einer Gruppe Partisanen an, mit der er fortan reist und um sein Überleben kämpft. Jene Gruppe erscheint dem Kritiker dabei wie ein europäisches Panorama. In einer episodischen Struktur wechseln sich "Märchen und Groteske" überzeugend ab, wenn etwa auf die reale Gefahr eines feindlichen Soldaten eine vom Studenten Dobranski erzählte Geschichte eingeschoben wird, die das Kriegsgeschehen in von sprechenden Hügeln bevölkerte Fabeln übersetzt, lobt der Kritiker. Für Bender lässt sich diese Struktur auf die Schreibbedingungen des Autoren zurückführen, der den Roman während des Krieges verfasste und darauf in mehreren Versionen überarbeitete. Was durch alle Versionen erhalten blieb, ist die "Frische des Erstlings", die eine Lektüre reich belohnt, findet Bender.
© Perlentaucher Medien GmbH
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