Joseph ist ein Massai-Junge, ein Nomadenkind in der Savanne Kenias. Ein ausdauernder Läufer, ein gewiefter Rinderhirte, ein Schlingel, der die Pflichten auch schon mal in den Wind schießt, wenn spannende Abwechslung lockt. Doch Joseph ist der Augenstern der Familie und niemand kann ihm lange böse sein. So lebt er bei allen Entbehrungen, die das Nomadenleben mit sich bringt, geborgen inmitten der Gemeinschaft von Familie und Dorf.Wie alle Jungen sehnt Joseph sich danach, ein echter Krieger zu werden. Einem Löwen direkt in die Augen zu blicken, sich beweisen als tapferer Jäger! Wenn er auch seinen Löwen nie erlegt, so lässt Joseph doch keine Herausforderung aus. Anders als seine Brüder besucht er die Schule, die mal 8, mal 30, mal 70 km entfernt ist, denn sein Dorf ist immer dort, wo ausreichend Gras für die Rinder wächst. Wenn die Ferien beginnen, dann muss er die Familie suchen - zu Fuß, den Plastikbeutel mit seinen Habseligkeiten über der Schulter. Aber Joseph will lernen und trotz aller Widrigkeiten bringen ihn seine Ausdauer, sein sonniges Gemüt und drei Tore in einem besonderen Fußballspiel bis zur Universität in die USA.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Angelika Overath ist fasziniert von diesem Kinderbuch, in dem der Verfasser über seine Kindheit in Kenia berichtet. Er ist dort als Nomade aufgewachsen, besucht später die Missionsschule und studiert und arbeitet schließlich in den USA. Sie erkennt in diesem Buch eine "Parabel gegen die Angst". Denn die frohe Grundbotschaft sei, dass man alles erreichen könne, was man wirklich wolle, so die Rezensentin sehr einverstanden. Gerade europäische Kinder werden die Schilderungen sehr fesselnd finden, so fremd ist die Lebenswelt der Massai gegenüber ihrem Alltag, meint Overath, die es gutheißt, dass mittels einer Websiteliste, die Links zum Leben und zu den Chancen von Massaikindern anbietet, auch zum eigenen Nachdenken aufgerufen wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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