Lars Hilsmann ist farbenblind. Und doch ist er irgendwie der perfekte Tourguide durch eine Welt, die für viele bunt ist, für ihn aber ganz anders aussieht. In „Farben sind (nicht) für alle da“ nimmt er uns auf knapp 80 Seiten mit auf eine sehr persönliche Reise durch die Regenbogenwelt. Und obwohl
er die Farben selbst kaum sehen kann, versteht er sie auf eine Art, die wirklich…mehrLars Hilsmann ist farbenblind. Und doch ist er irgendwie der perfekte Tourguide durch eine Welt, die für viele bunt ist, für ihn aber ganz anders aussieht. In „Farben sind (nicht) für alle da“ nimmt er uns auf knapp 80 Seiten mit auf eine sehr persönliche Reise durch die Regenbogenwelt. Und obwohl er die Farben selbst kaum sehen kann, versteht er sie auf eine Art, die wirklich beeindruckt.
Jedes Kapitel ist einer Farbe gewidmet, samt Bedeutung für die queere Community und Lars’ ganz eigenen Gedanken dazu. Das klingt jetzt theoretisch, ist es aber überhaupt nicht. Statt Fachsimpelei gibt’s Anekdoten aus seinem echten Leben: z. B.: Warum er es damals bei Frauen nicht leicht hatte oder wieso Pink nicht nur was für Mädchen ist.
Das Ganze ist mit viel Charme und Herz erzählt, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Lars schreibt ehrlich, nahbar, klug. Er stellt Fragen, die hängen bleiben, zum Beispiel: Warum braucht es eigentlich immer noch eine queere Bewegung? Und seine Antworten sind genauso stark wie passend.
Was ich besonders mochte: Trotz des ernsten Themas wirkt das Buch nie schwer. Im Gegenteil, es macht Hoffnung. Es zeigt, dass man auch mit Einschränkungen seinen Weg gehen kann. Und, dass es okay ist, anders zu sein. Oder wie Lars selbst sagt:
„Nur weil jemand ein Handicap hat, nur weil jemand eine andere Sexualität hat … darf er nicht benachteiligt werden.“
Besser kann man’s nicht sagen.
10/10