Deutschland und Polen: Das ohnehin gespannte Verhältnis zu unserem östlichen Nachbarn hat sich durch Russlands Krieg gegen die Ukraine nochmals verschlechtert. Wie wirken sich die Spannungen auf den Aussöhnungsprozess und die Zusammenarbeit aus? Welche Rolle wird Polen in EU und NATO spielen und wie sollen wir in Zukunft mit diesem schwierigen Partner umgehen? Rolf Nikel hat die deutsche Politik gegenüber Polen als Diplomat jahrelang mitgestaltet. In seiner Analyse zeigt er die aktuellen Problemfelder, erinnert an tragische und hoffnungsvolle Zeiten der gemeinsamen Geschichte und gibt Empfehlungen für die künftige Zusammenarbeit.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der ehemalige deutsche Botschafter in Warschau Rolf Nikel liefert hier keine Memoiren, sondern eine Analyse der deutsch-polnischen Beziehungen, leitet der rezensierende Historiker Hermann Wentker ein, der diesen Ansatz aber sehr begrüßt. Wir haben es hier mit zwei Sündern zu tun: Klar kritisiert Nikel die jetzige populistische Kaczynski-Regierung und spricht etwa die polnischen Reaparationsforderungen an, die er als einen taktischen Schachzug ansehe. Aber die Kaczynski-Regierung macht natürlich einen Punkt, wenn sie das schmähliche Versagen der deutschen Ostpolitik anprangert, so Wentker, der Nikels Diagnose eines "systemischen Versagens" nicht nur der deutschen Politik, sondern auch der Wirtschaft und der Öffentlichkeit voll und ganz zustimmt. Angesichts dieses doppelten Desasters empfehle Nikel eine "Strategie des ruhigen konstruktiven Engagements". Zum Glück, so Wentker, finden diese Konflikte im Rahmen der EU-Strukturen statt, die von beiden Seiten bejaht werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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