Erzählt wird die Geschichte eines 1888 erbauten Gründerzeithauses und von dessen Bewohnern in Frankfurt am Main. Das Haus in der Feldbergstraße 42 im Westend zeugt vom Leben der Frankfurter Bürger während eines ganzen Jahrhunderts, vom Deutschen Reich bis zur Bundesrepublik Deutschland, bis es 1988 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Der Aufstieg des Nationalsozialismus, des Hasses und des Antisemitismus verwandelte dieses bürgerliche Haus in einen Ort des Elends und Leidens, in ein »Ghettohaus« oder wie damals beschrieben: ein »Judenhaus«. Am 19. Oktober 1941 wurden 26 Menschen aus den Wohnungen der Feldbergstraße 42 bei der ersten Deportation aus Frankfurt in den Tod geschickt. Wie kam es dazu? Was ist eigentlich ein »Ghettohaus«? Die Biografien von über 80 Menschen, die zeitweise, freiwillig oder gezwungen, in diesem »Ghettohaus« lebten, die als Opfer des nationalsozialistischen Regimes ermordet wurden oder fliehen mussten, ergänzen die Erzählung. Es werden zahlreiche Themen behandelt: die glanzvolle Zeit der Expansion der Stadt Frankfurt am Main, die Entstehung des Westends, der Erste Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise, der unaufhaltsame Aufstieg des Nationalsozialismus bis zum Dritten Reich, die gewaltsamen Repressalien, die Arisierung, Enteignungen, Deportationen, Besatzung, Reparationen. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, zum Kampf gegen das Vergessen und den Antisemitismus beizutragen. Würden wir die Lehren aus der Vergangenheit berücksichtigen, wäre unsere Gegenwart nicht so düster. Die Frauen und Männer, die zwischen 1888 und 1988 innerhalb der Mauern dieses Hauses gelebt haben, repräsentieren jeweils eine Facette seiner reichen, bewegten, vielfältigen und tragischen Geschichte. Dieses Haus verbindet sie für immer und ist zum roten Faden ihres Schicksals geworden.
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