Berlin, fast zwanzig Jahre nach dem Mauerfall. Kreuzberg ist gesichtslos geworden und so ziehen die Buchhändlerin Alina und der Schriftsteller Wolf an den grünen Rand der Stadt. Am Müggelsee, wo die Unterschiede zwischen Ost und West noch nicht verwischt sind, leidet Wolf aber zunehmend unter den "Details der Zweisamkeit". Plötzlich taucht Charlotte auf, eine Geliebte aus der Vergangenheit, und er ergreift die Flucht, befeuert von ihrem offensiven Eros. Als er "die Hölle der Verheimlichung" hinter sich hat, ist Wolf überrascht: Seine Frau akzeptiert das Verhältnis zu der anderen nicht nur, sie ermuntert ihn sogar.Ralf Rothmann hat einen Roman über das behutsame Zusammenwachsen von Ost und West und eine Chronik des erotischen Begehrens geschrieben, eine dunkel-glühende Liebesgeschichte.
»Rothmann hat eine große Reflexion über Altern und Männlichkeit, Liebe und Begehren, Freiheit und Abhängigkeit geschrieben.« Felicitas von Lovenberg Frankfurter Allgemeine Zeitung 20090303
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Sehr eingenommen ist Rolf-Bernhard Essig von Ralf Rothmanns neuem Roman "Feuer brennt nicht". Er liest die Geschichte um den so empfindsamen wie selbstbezogenen Schriftsteller Wolf - für ihn eine Mischung aus Parzival, Hamlet und "Steppenwolf" Harry Haller -, seine Freundin Alina und seine Geliebte Charlotte auch als Geschichte einer scheiternden Liebe mit einem "melodramatischen Ende". Besonders hebt er die funkelnde Sprache des Autors hervor, dessen Beschreibungen von Wetter, Wald, Tieren, Straßen für ihn wie "kleine Prosagedichte" sind. Allerdings bewahrt dies Rothmann nach Einschätzung Essigs nicht davor, gelegentlich ins Konventionelle oder gar Peinliche abzugleiten - besonders bei den Sexszenen. Allerdings wiegt das für den Rezensenten nicht allzu negativ, zumal der "variantenreiche Rhythmus" von Rothmanns Sätzen in seinen Augen dem Roman etwas "unauffällig Beunruhigendes und Aufregendes" verleihen. Lobend äußert er sich auch über die gekonnte Figurenrede, die überzeugende Komposition des Buchs sowie die eingestreuten Reflexionen: "Der Mensch ist ein romantisches Röhrensystem ."
© Perlentaucher Medien GmbH
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