Nach 50 Jahren erstmals auf Deutsch: die Überlebenden berichten die Wehrmachtsverbrechen in Belarus.
PREIS DER LEIPZIGER BUCHMESSE 2025 in der Kategorie Übersetzung.
Hier kommen Augenzeugen zu Wort, die die Massaker in den belarussischen »Feuerdörfern« während des Zweiten Weltkriegs überlebt haben. Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik haben sie im ganzen Land ausfindig gemacht und ihre Erinnerungen auf Tonband festgehalten. Behutsam gerahmt und zu Kapiteln geordnet, entsteht aus ihren Stimmen eine verdichtete Erzählung in chorischer Vielstimmigkeit, die über eine Collage weit hinausgeht. Erstmals werden damit die unvergleichlichen Gräuel der Wehrmacht in Belarus in vollem Ausmaß anerkannt und das menschliche Leid festgehalten, zugleich der Weg geebnet für so etwas wie einen Neuanfang, für eine Zukunft. Ein Buch, das vor dem Hintergrund aktueller Kriege und antidemokratischer Entwicklungen erschreckend aktuell ist und einen »blinden Fleck« der deutschen Geschichte beleuchtet.
»Eines Tages fiel mir das Buch 'Feuerdörfer' in die Hand. Eine solche Erschütterung hatte ich nur einmal bei der Lektüre von Dostojewski erlebt. Die Erzählung setzt sich zusammen aus Stimmen des Lebens, aus dem, was ich in meiner Kindheit gehört habe, was heute auf der Straße gesagt wird, zu Hause, im Café, im Bus. Ales Adamowitsch wurde mein Lehrer ...« SWETLANA ALEXIJEWITSCH, TRÄGERIN DES LITERATURNOBELPREISES
Mit einem Vorwort von Irina Scherbakowa und einem Nachwort von Nina Weller
PREIS DER LEIPZIGER BUCHMESSE 2025 in der Kategorie Übersetzung.
Hier kommen Augenzeugen zu Wort, die die Massaker in den belarussischen »Feuerdörfern« während des Zweiten Weltkriegs überlebt haben. Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik haben sie im ganzen Land ausfindig gemacht und ihre Erinnerungen auf Tonband festgehalten. Behutsam gerahmt und zu Kapiteln geordnet, entsteht aus ihren Stimmen eine verdichtete Erzählung in chorischer Vielstimmigkeit, die über eine Collage weit hinausgeht. Erstmals werden damit die unvergleichlichen Gräuel der Wehrmacht in Belarus in vollem Ausmaß anerkannt und das menschliche Leid festgehalten, zugleich der Weg geebnet für so etwas wie einen Neuanfang, für eine Zukunft. Ein Buch, das vor dem Hintergrund aktueller Kriege und antidemokratischer Entwicklungen erschreckend aktuell ist und einen »blinden Fleck« der deutschen Geschichte beleuchtet.
»Eines Tages fiel mir das Buch 'Feuerdörfer' in die Hand. Eine solche Erschütterung hatte ich nur einmal bei der Lektüre von Dostojewski erlebt. Die Erzählung setzt sich zusammen aus Stimmen des Lebens, aus dem, was ich in meiner Kindheit gehört habe, was heute auf der Straße gesagt wird, zu Hause, im Café, im Bus. Ales Adamowitsch wurde mein Lehrer ...« SWETLANA ALEXIJEWITSCH, TRÄGERIN DES LITERATURNOBELPREISES
Mit einem Vorwort von Irina Scherbakowa und einem Nachwort von Nina Weller
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Für den Rezensenten Ulrich M. Schmid liegt der Verdienst dieses wichtigen Buchs darin, dass der Schriftsteller Ales Adamowitsch gemeinsam mit seinen Kollegen Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik dafür gesorgt hat, dass ein literarisches Dokument jener Menschen vorliegt, die die brutalen Verbrechen der Wehrmacht in Belarus überlebt haben. Offizielles Gedenken gerade an die Dörfer, die als Vergeltungsschläge zu "Feuerdörfern" wurden, war in der Sowjetunion geradezu verpönt. Lediglich im Dorf Chatyn wurde eine Gedenkstätte errichtet, was wohl angesichts der Namensähnlichkeit zu Katyn, wo die Sowjets polnische Offiziere ermordete, kein Zufall, sondern ein Manöver war, mit dem Stalin sowjetische Kriegsverbrechen den Nazis in die Schuhe schieben wollte. In 147 Dörfern waren die Autoren unterwegs, haben sich dort in verschiedenen Sprachen von den Gräueltaten erzählen lassen und dies mit Zitaten aus offiziellen Dokumenten ergänzt, so Schmid. Dass auch die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch sehr beeindruckt von Adamowitschs Werk zeigte, leuchtet ihm völlig ein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Veröffentlichung der deutschen Übersetzung, für die Thomas Weiler mit dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, war seit Jahrzehnten überfällig.« Gerhard Henschel Gerhard Henschel konkret 20250725







