Die Erzählerin ist krank und die Diagnose glasklar: Fieber 17. Aber was ist das für eine Krankheit, die weger Körper noch Geist befällt, sondern jenes »übrig gebliebene kleine Halborgan«, das man früher die Seele nannte und das ständig auf Reisen und Wanderschaft ist? Zusammen mit ihrem sesshaften Hausarzt kehrt die Patientin in ihre Kindheit zurück und erzählt uns, wie alles begann - von der ersten großen Reise eines asthmatischen Vorschulkindes, das weder lesen, schreiben, noch schwimmen kann und sich bis heute danach sehnt, irgendwo anzukommen, um endlich »einen Sitz im Leben« zu finden.Eine traumhafte Geschichte vom wirklichen Leben, flankiert von einem Essay über die Kindheit und den vergeblichen Versuch, endlich erwachsen zu werden.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Elmar Schenkel folgt Felicitas Hoppe in die Kindheit, die der Autorin (Achtung: Verschickungstrauma!) und die, von der andere erzählen, Peter Pan, Pinocchio etc. Dass Hoppe gesegnet ist mit Fantasie, kann der Rezensent unschwer erkennen, wenn sie von ihrem Glück mit Enid Blyton und Hanni und Nanni berichtet. Die beiden Texte, ein Essay und eine laut Schenkel ironisch gefärbte Erzählung über die berüchtigte Kurverschickung in den 60ern, als noch "faschistoide Pädagogik" herrschte, scheinen auch an den Ursprung des Erzählens zu rühren, ahnt Schenkel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein doppelt-toller Hoppe-Einstieg für Nicht-Hoppe-Kenner. Für Hoppe-Leser sowieso ein Muss.« Dierk Wolters / Frankfurter Neue Presse »Fieber 17 ist die ironisch verpackte Skizze eines Kindheitsdebakels, aber auch ein Versuch über die Herkunft eines Erzählens, das nicht enden will ...« Elmar Schenkel / Frankfurter Allgemeine Zeitung »Fieber 17 ist eine hinreißende Prosaminiatur im präzis-träumerischen Hoppe-Sound.« Ulrich Rüdenauer / Süddeutsche Zeitung »Eine kleine Geschichte also, doch birgt sie in den Goldadern ihrer funkelnden Prosa all jene Schätze, die das literarische Werk Felicitas Hoppes seit ihrem Debütroman Picknick der Friseure (1996) gehortet hat. ... Die Erzählung selbst aber gibt dieser anscheinend banalen Seelenkrankheit eine kulturgeschichtliche Dimension, indem sie sie zum Sinnbild einer Sehnsucht prägt, die den von allen religiösem Bindungen befreiten modernen Menschen immer wieder heimsucht: die Sehnsucht nach innerer Heimat unter metaphysischem Obdach.« Bernhard Viel / Abendzeitung München »In Fieber 17 erzählt Hoppe von der fieberhaft suchenden Seele, der man beikommen kann, wenn man zurück in die Kindheit reist. Im zweiten Teil des wunderbaren kleinen Büchleins macht sich die Autorin Gedanken über Kinder- und Kindheitsgeschichten, die Gestaltungsräume der Identifikation wie der Projektion gleichermaßen - und meistens Erfindungen sind.« Johannes Schröer im Gespräch mit Felicitas Hoppe / Domradio »Fieber 17 ist ein geradezu heiteres Buch, voller Ironie und tiefsinniger Formulierungen, das wunderbar erzählt und zugleich das Erzählen selbst analysiert. Die Geschichte über die Kindheit wird so zum Essay und der Essay zu einer Geschichte über Kindheit und wie Erwachsene davon erzählen.« Guy Helminger / Luxemburger Tageblatt »Obwohl Erzählung und Essay im Band aus unterschiedlichen Anlässen hervorgegangen sind, wirkt die Gegenüberstellung überaus stimmig. Die beiden Texte erhellen sich wechselseitig und sorgen mit ihrer stilistischen Virtuosität für echten Lesegenuss.« Svenja Frank / literaturkritik.de







