Angela Merkel scheint im Berliner Politikbetrieb vor allem eines zu sein: alternativlos. Die größte Stärke der "Mutti der Nation" und mächtigsten Frau der Welt ist das Arrangieren und Aushalten von Widersprüchen. Darum muss ein Buch, das ihr gerecht wird, all diese Widersprüche annehmen. In "Fifty Shades of Merkel" porträtiert Julia Schramm die Bundeskanzlerin mit allen Untiefen und Zwischentönen. Was macht für Angela Merkel Freiheit aus, was Kontrolle? Welche epochemachenden Stunden verbrachte sie in der Sauna? Welche Rolle spielen Richard Wagner und der Fußball? Und: Wie virtuos kann man eigentlich schweigen? - In 50 pointierten Betrachtungen gelingt Julia Schramm eine grandiose Annäherung an die Unnahbare und an den bundesdeutschen Zeitgeist - analytisch und humoristisch, klug und anekdotisch.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wie der Merkel-Konsens funktioniert, lernt Rezensentin Meredith Haaf bei Julia Schramm. Dass die linkssozialisierte Autorin ihr Merkel selber nicht unbedingt näherbringt, kann die Rezensentin verschmerzen. Und wäre Schramm dem Phänomen Kanzlerin noch etwas kritischer nachgegangen, hätte ihm das Buch richtig gut gefallen. Schramms ironisch-distanzierten Abschweifungen zu Merkels Humor, Merkels Hosenanzug oder zur Kartoffel kann Haaf jedenfalls einiges abgewinnen. Zwischen Kifferhumor und essayistischer Meisterleistung lauern laut Rezensent Erkenntnisse auf über die Bindung zwischen der Bevölkerung und der Kanzlerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Schramm hat auch Dinge ausgegraben, die längst nicht so präsent sind und eine unbekannte Seite der Kanzlerin beleuchten." Nora Jakob Wirtschafts-Woche Online, 10.03.2016