mit einem Vorwort von Karl-Josef PazziniWas geschieht, wenn wir Smartphone-Filme produzieren? Wie greift das Smartphone beim Filmen in unsere Wahrnehmung ein? Wie affiziert es uns, moduliert unseren Blick, formt unser Begehren und strukturiert unser Handeln? Beim Filmen durch das Smartphone setzen wir uns in Relation zum eigenen Leib und zu den Körpern und Blicken Anderer. Algorithmik und Sensorik des Smartphones bestimmen dabei die Erfahrungsmöglichkeiten mit - gerade, weil sie unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle operieren.In der Zusammenführung leibphänomenologischer und psychoanalytischer Theorie sowie Ansätzen aus medienanthropologischer und medienarchäologischer Forschung geht diese Studie mittels gründlicher und materialreicher Fallarbeit den ästhetischen Bildungspotenzialen in der Produktion von Smartphone-Filmen nach. In der Anerkennung und Analyse des Smartphones als wirkmächtiges Agens in Bildungsprozessen leistet sie einen Beitrag zur Reflexion von Subjektivierung in digitalen Medienkulturen.Die Autorin begibt sich als kunstpädagogisch Lehrende und Forschende in die Filmpraxis ihrer Schüler:innen und lässt sich in ihre Bildungsprozesse involvieren. Hierbei entstehen komplexe Verwicklungen in zwischenleibliche Momente, Übertragungen und subtile Verschiebungen von Positionen und Blicken. Es geraten nicht nur Rollenverständnisse ins Wanken, sondern eröffnen sich Momente, in denen sich der Kern des Pädagogischen zeigt: die Konfrontation mit Unvorhersehbarem, die Begegnung mit der eigenen Unverfügbarkeit und ein Sich-Aussetzen durch das relationale Geschehen. In den fragilen und oft flüchtigen Situationen wird kunstpädagogisches Handeln nicht nur erfahrbar, sondern auch befragbar.
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