Unbemerkt werden sie uns aus der Tasche gezogen: die intimsten und privatesten Informationen über unsere Persönlichkeit. Mit den nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Datenverarbeitung werden wir nicht nur zum gläsernen Menschen - wir werden ausgebeutet und entmündigt. Die technische und scheinbar unwichtige Frage des Datenschutzes wird zur bedenklichsten Angelegenheit im digitalen Zeitalter.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der EU-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht hat ein unaufgeregtes und ziemlich optimistisches Buch über den Datenschutz geschrieben, trotz des großen Widerstands, mit dem er bei der Datenschutzreform konfrontiert war, berichtet Uwe Ebbinghaus. Vor allem wird deutlich, dass die Mitgliedsländer der EU nach geltendem europäischem Recht eigentlich längst zur Sicherung des Datenschutzes verpflichtet wären, und dass eine Grundverordnung, die eine Umsetzung in nationales Recht verbindlich regelt, keinesfalls unrealistisch ist, erklärt der Rezensent. Zum anderen bestärke Albrecht die These, dass der Datenschutz kein abstraktes Thema, sondern unmittelbar mit der Menschenwürde verbunden ist. Diesen Punkt hätte Ebbinghaus gerne etwas umfangreicher ausgearbeitet bekommen, denn solange die Dramatik des Verlusts des Rechts auf Privatheit noch nicht in vollem Umfang spürbar geworden ist, wird dieser Punkt so manchem Kritiker nicht einleuchten, vermutet der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Sein Plädoyer für ambitionierte Regeln in dem Buch ist eindringlich ...Schließlich meint Albrecht, dass die Gefahr durch die Datenlecks in der Bevölkerung unterschätzt werde. Wer mit den Achseln zucke und sage alles halb so schlimm, setze die Unantastbarkeit der Menschenwürde und Grundfeste der Demokratie aufs Spiel, so seine Warnung." Focus 20140515




