Ob fanatische Tierschützer, heillos Verliebte, Althippies, obsessive Sammler oder moribunde Mafiapaten: T. C. Boyles Kuriositätenkabinett ist wieder einmal unübertrefflich.
Phantastische, skurrile und zynische Geschichten mit Überraschungseffekt.
Ein junger Mann befreit aus Liebe zu einer engagierten Tierschützerin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Hunderte von Truthähnen. Allerdings geht das Mädchen danach mit einem anderen Tierschützer auf und davon, und die Geschichte nimmt speziell für die Truthähne ein schlimmes Ende. In einer anderen Geschichte wird ein Vater durch seine kleine Tochter mit der eigenen Hippie-Vergangenheit konfrontiert, zu der er sich nicht mehr bekennen kann. Ein reiches Sammlerpaar heuert eine Firma an, die gegen teures Geld ihr vollgestopftes Heim entrümpelt, und zwar so radikal, daß die beiden nicht einmal ihre Matratzen wiederfinden. Boyle ist nichts heilig, wie seine Leser wissen, und gerade das schätzen wir an ihm. Doch sollten sein Mangel an Respekt und an politischer Korrektheit nicht darüber hinwegtäuschen, daß er die Themen, mit denen er sich beschäftigt und die auch uns beschäftigen, ganz und gar ernst nimmt.Die neueste Sammlung T. C. Boyles, des Geschichtenerzählers, überrascht wieder einmal durch die phantastischen Motive, die Bandbreite der Themen, die bizarren Personen, die bei aller Verschrobenheit doch völlig wirklichkeitsnah sind.
Phantastische, skurrile und zynische Geschichten mit Überraschungseffekt.
Ein junger Mann befreit aus Liebe zu einer engagierten Tierschützerin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Hunderte von Truthähnen. Allerdings geht das Mädchen danach mit einem anderen Tierschützer auf und davon, und die Geschichte nimmt speziell für die Truthähne ein schlimmes Ende. In einer anderen Geschichte wird ein Vater durch seine kleine Tochter mit der eigenen Hippie-Vergangenheit konfrontiert, zu der er sich nicht mehr bekennen kann. Ein reiches Sammlerpaar heuert eine Firma an, die gegen teures Geld ihr vollgestopftes Heim entrümpelt, und zwar so radikal, daß die beiden nicht einmal ihre Matratzen wiederfinden. Boyle ist nichts heilig, wie seine Leser wissen, und gerade das schätzen wir an ihm. Doch sollten sein Mangel an Respekt und an politischer Korrektheit nicht darüber hinwegtäuschen, daß er die Themen, mit denen er sich beschäftigt und die auch uns beschäftigen, ganz und gar ernst nimmt.Die neueste Sammlung T. C. Boyles, des Geschichtenerzählers, überrascht wieder einmal durch die phantastischen Motive, die Bandbreite der Themen, die bizarren Personen, die bei aller Verschrobenheit doch völlig wirklichkeitsnah sind.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hubertus Breuer beschreibt Boyle, den Autor von "Willkommen in Wellville" als einen "Matador der amoklaufenden Wirklichkeit", der nun doch die Realität näher an sich heranlassende. Boyle selbst, so der Rezensent, mag gespürt haben, dass sich die Satire in seiner Kunst totzulaufen begann. Boyles neue Erzählungen treffen bei Breuer auf gemischte, aber eher wohlwollende Resonanz. Am besten gefallen ihm die Geschichten, in denen "Mensch und Kreatur aufeinanderstoßen". Hier beschreibt Breuer mit Hingabe Boyles Perspektivwechsel vom Großwildjäger auf den angeschossenen Elefanten oder die erotische Anregung eines Liebespaars angesichts einer Massenorgie von Hunderten kopulierender Kröten im tiefen tiefen Wald. Boyles satirische Ader bleibt fruchtbar, meint der Rezensent, aber Trost spendet sie weder Mensch noch Tier.
© Perlentaucher Medien GmbH
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