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Ist Folter in einem modernen Rechtsstaat unter bestimmten Bedingungen legitimierbar?
Diese Frage wurde nach dem 11. September 2001 in den USA aufgeworfen: Wäre Folter ein zulässiges, vielleicht notwendiges Mittel, wenn dadurch ein Terroranschlag mit tausenden von Toten verhindert werden könnte? In Deutschland wurde diese Diskussion anlässlich des Entführungsfalles Metzler virulent, als bekannt wurde, dass dem Entführer eines Kindes von der Polizei Gewalt angedroht wurde, wenn er nicht das Versteck der Geisel verrate.
Jan Philipp Reemtsma diskutiert das Pro und Contra und kommt zu dem
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Produktbeschreibung
Ist Folter in einem modernen Rechtsstaat unter bestimmten Bedingungen legitimierbar?

Diese Frage wurde nach dem 11. September 2001 in den USA aufgeworfen: Wäre Folter ein zulässiges, vielleicht notwendiges Mittel, wenn dadurch ein Terroranschlag mit tausenden von Toten verhindert werden könnte? In Deutschland wurde diese Diskussion anlässlich des Entführungsfalles Metzler virulent, als bekannt wurde, dass dem Entführer eines Kindes von der Polizei Gewalt angedroht wurde, wenn er nicht das Versteck der Geisel verrate.

Jan Philipp Reemtsma diskutiert das Pro und Contra und kommt zu dem Schluss, dass auf rein exegetischem Weg keine eindeutige Antwort auf diese Frage gewonnen werden kann. Es handelt sich um eine in letzter Instanz politische Frage, die auf legislativem Weg entschieden werden muss.

Reemtsma plädiert für ein eindeutiges Bekenntnis zur Tradition des modernen Rechtsstaats, der aus dem Kampf gegen Folter und ihrer Delegitimierung hervorgegangen ist.Die Ächtung jeder Art von Folter kann nicht aufgegeben werden, ohne unsere Rechtskultur schwer zu beschädigen und letztlich aufs Spiel zu setzen.

»Wir sind, was wir tun. Und wir sind, was wir versprechen, niemals zu tun.«
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Autorenporträt
Jan Philipp Reemtsma, Prof. Dr. phil., Gründer und geschäftsführender Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie der Arno Schmidt Stiftung; Gründer und bis März 2015 Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Seit der Entführung und Ermordung des Schülers Jakob von Metzler diskutieren nicht nur Juristen über die Lockerung des Folterverbots. Jan Philipp Reemtsma komme nicht nur das Verdienst zu, betont Rudolf Walther in seiner Rezension, diese Debatte zu rekonstruieren und zu analysieren, sondern er verweise auch auf frühere Debatten, unter anderem auf einen Vortrag von Niklas Luhmann aus dem Jahr 1992. Auch den Grundgesetzkommentar von Maunz/Dürig knöpfe sich Reemtsma vor, der gewisse "finale Erwägungen" berücksichtigt sehen will. Für Reemtsma ist die Frage rechtlich nicht aufzulösen, berichtet Walther; der Autor, selbst Opfer einer Entführung, tritt für ihn mit dem "befremdlichen" aber - aufgrund seiner eigenen Geschichte - verständlichen Bekenntnis hervor, privat im schlimmsten Fall auch zu den härtesten Mitteln zu greifen. Dem Staat würde Reemtsma dies allerdings nicht zugestehen, meint Walther. Reemtsma habe einen brillanten Essay abgeliefert, findet er, weist aber darauf hin, dass es nicht nur Privatsache sei, sondern der öffentlichen Debatte bedürfe, welche Mittel der Rechtsstaat anzuwenden bereit sei.

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