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»Dieser Philosoph ist einer der ganz großen Historiker unserer Epoche.« Paul Veynes Würdigung von Foucaults bahnbrechender Neuerung in der Geschichtsauffassung erwächst aus intimer Kenntnis von Werk und Person. Nicht zuletzt auch mit seiner Hilfe hatte sich Foucault in den letzten Jahren seines Lebens in die Antike eingearbeitet.
Veyne entdeckt das Revolutionäre der Foucaultschen Geschichtsauffassung in der Akzentuierung des Begriffs der Praktik, die das wirkliche Tun der Menschen meint, im Sinne eines nicht-intentionalen, nicht-zweckorientierten Handelns, getrennt von den es begleitenden
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Produktbeschreibung
»Dieser Philosoph ist einer der ganz großen Historiker unserer Epoche.« Paul Veynes Würdigung von Foucaults bahnbrechender Neuerung in der Geschichtsauffassung erwächst aus intimer Kenntnis von Werk und Person. Nicht zuletzt auch mit seiner Hilfe hatte sich Foucault in den letzten Jahren seines Lebens in die Antike eingearbeitet.

Veyne entdeckt das Revolutionäre der Foucaultschen Geschichtsauffassung in der Akzentuierung des Begriffs der Praktik, die das wirkliche Tun der Menschen meint, im Sinne eines nicht-intentionalen, nicht-zweckorientierten Handelns, getrennt von den es begleitenden Ideologien und Rationalisierungen.

Foucaults zentrale These nach Paul Veyne lautet: Um das zu erklären, was gemacht wurde, das Objekt, müssen wir sehen, worin in jedem gegebenen historischen Moment das Machen, die Praktik, bestand.

Neben der Würdigung des innovatorischen Potentials der Foucaultschen Geschichtsauffassung ist diese Studie Paul Veynes zugleich ein weitererSchritt zur Klärung des eigenen Standorts in Verlängerung seiner grundlegenden historiographischen Schrift Geschichtsschreibung - Und was sie nicht ist (es 1472).

Erneut fasziniert Veyne durch die Klarheit, Prägnanz und Radikalität des Fragens, um so zum »verborgenen Teil des Eisbergs«, dieser Metapher für Geschichte, vorzudringen.
Autorenporträt
Roßler, GustavGustav Roßler studierte Philosophie, Soziologie und Psychologie in Berlin und Paris. Er ist als Autor und als Übersetzer französischer Texte in den Bereichen Philosophie und Soziologie tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.2009

Geschliffene Skepsis

Biographische Annäherungen an Michel Foucault gibt es inzwischen einige. Paul Veyne, Althistoriker und lange Jahre Gesprächspartner des scharfsinnigen Denkers, hat ein Erinnerungsbuch an ihn geschrieben. Ein etwas verplaudertes kleines Bändchen, das nicht viel Neues, aber doch einiges Sympathisches rund um Foucault zu erzählen weiß. Veyne rekonstruiert einige der umstrittenen Züge des Foucaultschen Werks - die Kritik des Menschen, die Nähe zu Heidegger, den Nietzscheanismus, das Verhältnis zur marxistischen Linken, die Parteinahme für die iranische Revolution - und nimmt Foucault gegen verschiedene Vorwürfe in Schutz. Zwar sei dieser ein "Samurai" des Wortes mit scharfem Schwert gewesen, aber weder Amoralist noch Ästhetizist, noch Relativist, noch Nihilist. Vielmehr ein undogmatischer Denker, der an den Menschen als Subjekt geglaubt habe. Veyne zieht allerlei Vergleiche (unter anderen mit Heinrich Wölfflin), charakterisiert Foucault eher als Philosophen denn als Historiker und sieht - die antike Skepsis wie auch Hume mit im Blick - bei ihm eine umsichtige Form des "Skeptizismus" am Werk. (Paul Veyne: "Foucault". Der Philosoph als Samurai. Aus dem Französischen von Ursula Blank-Sangmeister unter Mitarbeit von Anna Raupach. Philipp Reclam Verlag, Stuttgart 2009. 218 S., geb., 19,90 [Euro].) pgg

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