Spanien hat nach Kambodscha die weltweit meisten anonymen Massengräber. Sie stammen aus der Zeit des Bürgerkrieges von 1936 bis 1939, aus dem die Franco-Diktatur hervorging. Doch deren Verbrechen sind bis heute nicht aufgeklärt. Spaniens Demokratie wurde nahtlos auf dem Fundament des alten Terrorsystems aufgebaut. Alle Gerichtsurteile aus der Zeit der Diktatur gelten bis heute. Inzwischen fordern Organisationen der Zivilgesellschaft eine Aufarbeitung der Vergangenheit - während sich die extreme Rechte in der neuen VOX-Partei sammelt und Franco glorifiziert.
Der Historiker und Spanienkenner Hannes Bahrmann erzählt anschaulich die dramatische Geschichte vom Franco-Putsch 1936 über den Tod des Diktators 1975 bis heute. Und er zeigt, wie sehr die unbewältigte Vergangenheit die demokratische Gegenwart belastet.
Der Historiker und Spanienkenner Hannes Bahrmann erzählt anschaulich die dramatische Geschichte vom Franco-Putsch 1936 über den Tod des Diktators 1975 bis heute. Und er zeigt, wie sehr die unbewältigte Vergangenheit die demokratische Gegenwart belastet.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hans-Christian Rößler empfiehlt Hannes Bahrmanns Buch als handliches Vademecum und solide Überblicksarbeit zur Zeit zwischen dem spanischen Bürgerkrieg und der zweiten Amtszeit von Pedro Sanchez. Neues bietet Bahrmann allerdings nicht, räumt Rößler ein, wenn er mit dem Bürgerkrieg beginnt und die älteren Verwerfungen in der spanischen Geschichte, die laut Rezensent bis heute wirken, ausklammert. Für Rößler ein Mangel, bleiben so doch Verbindungen zur Korruption, sozialen Spaltung und Armeeinterventionen von heute unterbelichtet. In gewisser Weise entspricht das den Verhältnissen, denn bis heute tut sich Spanien schwer mit seiner Vergangenheit, so Rößler.
© Perlentaucher Medien GmbH
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