Die bekannte Schriftstellerin und Journalistin Eva Demski beging gerade ihren 70. Geburtstag. 1944 in Regensburg geboren, hatte sie zahlreiche Lebensstationen: Wiesbaden, Frankfurt, Mainz oder Freiburg. Die Main-Metropole wurde aber zu ihrer Heimatstadt und daher verwundert es auch nicht, dass sich
Demski mit „Frankfurt ist anders“ gewissermaßen selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht hat. Es ist…mehrDie bekannte Schriftstellerin und Journalistin Eva Demski beging gerade ihren 70. Geburtstag. 1944 in Regensburg geboren, hatte sie zahlreiche Lebensstationen: Wiesbaden, Frankfurt, Mainz oder Freiburg. Die Main-Metropole wurde aber zu ihrer Heimatstadt und daher verwundert es auch nicht, dass sich Demski mit „Frankfurt ist anders“ gewissermaßen selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht hat. Es ist keine Liebeserklärung an die Stadt, denn Frankfurt war, wie Demski bekennt, keine Liebe auf den ersten Blick, vielleicht nicht mal auf den zweiten oder dritten.
Demski erging es wie vielen anderen Frankfurtern, die Zuneigung kam erst nach vielen Jahren, als sie überrascht feststellte: Ich bin ja geblieben! Mit dieser Erkenntnis hat sie unzählige Erkundungen unternommen, um Altvertrautes mit neuen Augen zu sehen oder bisher Unbekanntes zu entdecken. Ihre persönlichen Beobachtungen hat sie in brillanten Essays festgehalten. Dabei reicht das Themenspektrum von der Frankfurter Stadtreinigung bis zum Frankfurter Hauptfriedhof.
Demski sinniert auch über die Frankfurter Straßenjungs und im Anschluss über das vermeintliche Geschlecht der Engel. Sie besucht den Flohmarkt, der ihr vor Augen führt, wie die Zeit vergangen ist. Dann begibt sie sich auf die Spuren von Marianne von Willemer, die nicht nur die große Liebe des 65jährigen Goethe war, sondern die auch - wie später erst bekannt wurde - bei dem Dichterfürsten kräftig mitgeschrieben hat. Einige ihrer Gedichte fanden Eingang in Goethes großes Spätwerk „West-östlicher Divan“.
Empfindsam und kritisch geht Demski mit ihrer Heimatstadt um, da schwärmt sie für die Bücherstadt, um ein paar Seiten weiter die architektonischen Sünden zu beklagen: „Es bauen ja keine Menschen mehr, sondern Gesellschaften“. Die Demski-Texte sind in Form und Länge sehr unterschiedlich, mitunter sind es längere Betrachtungen, dann wieder kurze Mitteilungen, auch einige Reden, die Demski in der Vergangenheit gehalten hat, befinden sich darunter.
Neben der Themenvielfalt machen diese Abwechslung der Texte und ihre leichtfüßige Erzählweise die 270 Seiten zu einer unterhaltsamen und nachdenklichen Lektüre - und das nicht nur für Frankfurt-Fans.