Das Buch, das wir in unserer Leseeinheit gelesen haben, ist weit mehr als eine einfache Sammlung von Geschichten – es ist ein Lern- und Lesebuch, das sich hervorragend für weiterführende Schulen eignet und sich fast wie ein Geschichtsbuch für das gesamte Schuljahr verwenden lässt. Besonders
beeindruckend sind die zahlreichen Karikaturen von Fritz Wolf, die den ernsten Inhalt der Texte auflockern…mehrDas Buch, das wir in unserer Leseeinheit gelesen haben, ist weit mehr als eine einfache Sammlung von Geschichten – es ist ein Lern- und Lesebuch, das sich hervorragend für weiterführende Schulen eignet und sich fast wie ein Geschichtsbuch für das gesamte Schuljahr verwenden lässt. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Karikaturen von Fritz Wolf, die den ernsten Inhalt der Texte auflockern und gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Sie vermitteln auf humorvolle, aber zugleich tiefgründige Weise die Stimmung der jeweiligen Zeit und ergänzen die Geschichten perfekt.
Die Leseeinheit beginnt mit einem persönlichen Vorwort der Autoren, das sofort zeigt, wie aktuell die behandelten Themen trotz der Ereignisse vor über 80 Jahren noch immer sind. Die Geschichten sind sehr menschlich erzählt, etwa die Szene vor dem alten Lateinlehrer, die sowohl humorvoll als auch berührend wirkt. Besonders beeindruckend war für mich die Erzählung „Es war das Wort für Brot“. Sie handelt von einer Frau, die Russisch lernt und zunächst belächelt wird. Während des Krieges benötigen jedoch genau die Menschen, die sie verspottet haben, das Wort für Brot. Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Wissen, Mut und Menschlichkeit in schwierigen Zeiten sein können.
Im zweiten Leseabschnitt wurden viele persönliche Geschichten gesammelt. Dabei wird deutlich, dass die Erlebnisse nicht nur von Soldaten, sondern auch von Zivilpersonen aller Nationalitäten stammen. Es gibt sowohl traurige als auch hoffnungsvolle Geschichten, die zeigen, dass es selbst in kriegsbedingten Krisen Momente der Menschlichkeit gibt. Die Karikaturen am Ende jedes Kapitels runden die Erzählungen ab und regen zum Nachdenken an.
Der dritte Abschnitt widmet sich dem Leben auf dem Schlachtfeld und im Lazarett. Kleine Dinge wie Brot oder ein Schluck Apfelsaft gewinnen hier eine enorme Bedeutung, und man merkt beim Lesen, wie intensiv die Gefühle der Menschen waren. Auch hier unterstreichen die Karikaturen die Eindrücke und machen die Geschichten besonders wertvoll.
Im vierten Abschnitt wird die Zeit nach dem Krieg behandelt. Es geht um Aufbruch, Hoffnung und die Verarbeitung von Traumata. Originalaufnahmen und Berichte – etwa von Bernhard Schulz – geben authentische Einblicke in das Leben nach dem Krieg. Die Geschichten zeigen, wie Kriegsgefangenschaft und traumatische Erlebnisse die betroffenen Generationen beeinflusst haben und wie schwer es war, diese Erfahrungen zu verarbeiten. Gleichzeitig vermitteln die Texte aber auch Mut und Inspiration.
Besonders interessant ist auch der Anhang des Buches. Die kurzen Einleitungen von Bernhard Metternich Schulz und die Feldpostbriefe im Original sind sehr eindrucksvoll. Leider sind die Briefe übersetzt, da die alte Schrift heute kaum noch gelernt wird. Dennoch wird deutlich, wie stark die Zensur die Ausdrucksmöglichkeiten einschränkte und wie sich die Stimmung in den Briefen im Laufe der Zeit verschlechterte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es eine ausgewogene Mischung aus Information, persönlichen Erzählungen und visuellen Elementen bietet. Es vermittelt historische Inhalte auf eine lebendige und nachvollziehbare Weise, die sowohl nachdenklich macht als auch Hoffnung gibt. Durch die Kombination aus Geschichten, Karikaturen und Originaldokumenten eignet es sich hervorragend als Lern- und Lesebuch in weiterführenden Schulen und könnte ein ganzes Schuljahr im Geschichtsunterricht begleiten.