In Fundbüro geht es um die Geschicke des 24-jährigen Henry Neff, der ohne großen Ehrgeiz und Karrieredenken eine Stelle in einem Fundbüro der Bahn antritt. „Mir genügt’s, da zu bleiben, wo ich bin“, ist sein Motto, und schon bald gewinnt er Gefallen an seinem neuen Arbeitsplatz, der reich an Kuriositäten und absonderlichen Vorkommnissen ist.
Doch „wer sich das Fundbüro als Hort der Hoffnungen, als letzte Rettung der vom Verlust Niedergedrückten und als Ort des wiederhergestellten Glücks vorstellt, wird eines Besseren belehrt“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Und so muss auch ein Henry Neff sehr rasch erkennen, dass es Situationen gibt, in denen er Partei ergreifen und sich einsetzen muss.
Als sein Freund, der baschkirische Mathematiker Fedor Lagutin, von skrupellosen Gewalttätern bedroht wird und die Reformen der Bahn den Arbeitsplatz eines Kollegen gefährden, muss er einsehen, dass sein Fundbüro keine Oase der Seligen ist.
Fundbüro hält geschickt die Balance zwischen Humoristischem und existentiellen Themen und wird dadurch zu einem einnehmenden, wunderbar erzählten Roman voll menschlicher Anteilnahme und liebenswertem Witz.
Doch „wer sich das Fundbüro als Hort der Hoffnungen, als letzte Rettung der vom Verlust Niedergedrückten und als Ort des wiederhergestellten Glücks vorstellt, wird eines Besseren belehrt“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Und so muss auch ein Henry Neff sehr rasch erkennen, dass es Situationen gibt, in denen er Partei ergreifen und sich einsetzen muss.
Als sein Freund, der baschkirische Mathematiker Fedor Lagutin, von skrupellosen Gewalttätern bedroht wird und die Reformen der Bahn den Arbeitsplatz eines Kollegen gefährden, muss er einsehen, dass sein Fundbüro keine Oase der Seligen ist.
Fundbüro hält geschickt die Balance zwischen Humoristischem und existentiellen Themen und wird dadurch zu einem einnehmenden, wunderbar erzählten Roman voll menschlicher Anteilnahme und liebenswertem Witz.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der neue Lenz-Roman ist ein dramatisches, gut erzähltes Buch, findet Rezensent Kurt Flasch, der eigenem Bekunden zufolge außerdem durch rasche Handlungsumschwünge und realistische Einlagen gefesselt wurde. Doch dies Lob ist schnell relativiert: denn zusehends hat das "Papierene, das Lehrhafte" der Romanfiguren dem Rezensenten das Lesen erschwert, bis er schließlich zu dem Ergebnis kommt, dass ihnen nicht nur "psychologische Vertiefung", sondern das Leben fehlt. Besonders Protagonist Henry sei eine "Demonstrationsfigur", klagt Flasch. Aber auch andere Figuren des Romans halten dem Rezensenten zufolge ein Plakat hoch und geben eine Sentenz von sich, am liebsten eine "politische Maxime". Einen "Hauch poetischen Zaubers" freilich legt Lenz nach Ansicht des Rezensenten über den Roman, weil er einen der Protagonisten in der Sprache der Herder-Zeit reden lasse. Doch dann mindere Lenz den Wert dieser Erfindung, indem er als Erzähler selbst in diese Diktion falle. Das Humanitätspathos, das eben noch die fortlaufende Barbarisierung unserer Zeit für den Rezensenten hörbar machte, erscheint ihm in diesen Momenten als "forcierte Besinnlichkeit".
© Perlentaucher Medien GmbH
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