»Die Frau! Die Frau, ich weiß nicht, weshalb Sie mir immer von der Frau anfangen. Ich jedenfalls habe nicht das Gefühl, dass meine Seele ein Geschlecht hat, wie Sie es mir so oft beweisen wollen.«George Sand lebte mit Verve gegen die Konventionen ihrer Zeit an: Sie trug oft Männerkleidung, ließ sich früh scheiden und hatte Liebesbeziehungen mit Männern und Frauen. In keinem ihrer Werke hat sie sich mit Geschlechterrollen und -normen so persönlich und unkonventionell auseinandergesetzt wie in »Gabriel«. Sie nannte den Text einen »Dialogroman« oder auch eine »Phantasie«: Gabriel, Enkel und Alleinerbe des Fürsten von Bramante, erfährt erst als Jugendlicher, dass er eine Frau ist - der Fürst hat ihn fernab von der Welt mit nur zwei ins Geheimnis eingeweihten Bediensteten als Jungen aufwachsen lassen, damit Titel und Vermögen nicht Gabriels Cousin Astolphe zufallen. Als Gabriel sich gegen seinen Großvater auflehnt und Kontakt zu Astolphe sucht, bahnt sich eine Katastrophe an.Die Herausforderungen, vor denen Gabriel steht, sind bis heute existenziell: Wie lassen sich Liebe und Emanzipation miteinander vereinbaren? Schließen Freiheit und Treue einander aus? Eine Lektüre von aktueller wie zeitloser Relevanz, die derzeit in Frankreich und Deutschland wiederentdeckt wird.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Geschlechteridentitäten: Dass dieses Thema nicht wie Kai aus der Kiste kam, sondern schon im 19. Jahrhundert in französischen Romanen seinen Platz hatte, leitet die Rezension des Romanisten Niklas Bender ein. Er hat "Gabriel" gelesen, geschrieben 1839 von Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, bekannt unter dem männlichen Pseudonym George Sand. Die Geschichte kreist um eine junge Frau, die ihr intriganter Großvater als Junge erzieht. Als sie sich ihrer selbst bewusst wird, zieht sie mit ihrem Cousin zusammen, um in der Öffentlichkeit ein Mann zu sein, aber in den eigenen vier Wänden Gabrielle zu leben. Zwei Dinge sind für den Rezensenten besonders interessant: Zum einen, die Attraktivität, die dieser "Dialogroman" bis heute hat. Zum anderen, dass "Gabriel" von einer Frau geschrieben wurde, die im 19. Jahrhundert ihren Mann gut allein stehen konnte. Last but not least: Die Neuübersetzung von Elsbeth Ranke trifft den Ton von George Sand superb, lobt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine erfreulich lebendige und leichtgängige Übersetzung [...] scheint auf beinahe wundersame Weise ins Zentrum von gegenwärtigen Debatten über soziales und biologisches Geschlecht zu treffen« Süddeutsche Zeitung, 15.03.2022 »Einer ihrer interessantesten Texte, erstmals und sehr schön ins Deutsche übertragen. [...] Das Verwirrspiel mit geschlechtlichen Identitäten geht George Sand grundsätzlich, ja, existentiell an. Für sie sind es weniger Spiel und Erotik, auf die es ankommt, sondern vielmehr die radikale Kritik an einer diskriminierenden, frauenfeindlichen Gesellschaft, in der jeglicher Widerstand utopisch anmutet. Dass sich daran gerade etwas rasant verändert, schmälert nicht die Relevanz dieses außergewöhnlichen Romans. Im Gegenteil.« Der Tagesspiegel, 27.03.2022 »George Sand hat mit 'Gabriel' eine Diagnose geliefert, die nach wie vor gültig ist: Liebe ist unvereinbar mit Besitzanspruch und Machtausübung, mit Unterdrückung aufgrund von willkürlichen Zuschreibungen. Freiheitbedeutet, das eigene Sein leben zu können. Als Mann, als Frau, je nachdem.« Ö1 »Ex libris«, 17.04.2022
»Gender Trouble im 19. Jahrhundert.«
Der Tagesspiegel
»Das Gender-Buch der Stunde, eine literarische Sensation wie aus dem Nichts. (...) Das Buch liest sich überraschend spannend und vollkommen gegenwärtig. (...) 'Gabriel' ist ein furioser Ritt der Freiheit (...) Ein Buch wie ein Update - aus der Vergangenheit.«
Neue Osnabrücker Zeitung
»Ein besonders gelungener Roman: Nicht zuletzt macht die eigenwillige Form den Text für die Heutigen attraktiv. Rankes Fassung trifft den idealisch-virilen Ton Sands wunderbar.«
Niklas Bender, FAZ
»George Sand hat mit 'Gabriel' eine Diagnose geliefert, die nach wie vor gültig ist: Liebe ist unvereinbar mit Besitzanspruch und Machtausübung, mit Unterdrückung aufgrund von willkürlichen Zuschreibungen. Freiheit bedeutet, das eigene Sein leben zu können. Als Mann, als Frau, je nachdem.«
Gudrun Braunsperger, Ö1 »Ex libris«
»Einer ihrer interessantesten Texte, erstmals und sehr schön ins Deutsche übertragen. (...) Das Verwirrspiel mit geschlechtlichen Identitäten geht George Sand grundsätzlich, ja, existentiell an. Für sie sind es weniger Spiel und Erotik, auf die es ankommt, sondern vielmehr die radikale Kritik an einer diskriminierenden, frauenfeindlichen Gesellschaft, in der jeglicher Widerstand utopisch anmutet. Dass sich daran gerade etwas rasant verändert, schmälert nicht die Relevanz dieses außergewöhnlichen Romans. Im Gegenteil.«
Tobias Schwartz, Der Tagesspiegel
»Eine erfreulich lebendige und leichtgängige Übersetzung (...) scheint auf beinahe wundersame Weise ins Zentrum von gegenwärtigen Debatten über soziales und biologisches Geschlecht zu treffen.«
Hanna Engelmeier, Süddeutsche Zeitung
Der Tagesspiegel
»Das Gender-Buch der Stunde, eine literarische Sensation wie aus dem Nichts. (...) Das Buch liest sich überraschend spannend und vollkommen gegenwärtig. (...) 'Gabriel' ist ein furioser Ritt der Freiheit (...) Ein Buch wie ein Update - aus der Vergangenheit.«
Neue Osnabrücker Zeitung
»Ein besonders gelungener Roman: Nicht zuletzt macht die eigenwillige Form den Text für die Heutigen attraktiv. Rankes Fassung trifft den idealisch-virilen Ton Sands wunderbar.«
Niklas Bender, FAZ
»George Sand hat mit 'Gabriel' eine Diagnose geliefert, die nach wie vor gültig ist: Liebe ist unvereinbar mit Besitzanspruch und Machtausübung, mit Unterdrückung aufgrund von willkürlichen Zuschreibungen. Freiheit bedeutet, das eigene Sein leben zu können. Als Mann, als Frau, je nachdem.«
Gudrun Braunsperger, Ö1 »Ex libris«
»Einer ihrer interessantesten Texte, erstmals und sehr schön ins Deutsche übertragen. (...) Das Verwirrspiel mit geschlechtlichen Identitäten geht George Sand grundsätzlich, ja, existentiell an. Für sie sind es weniger Spiel und Erotik, auf die es ankommt, sondern vielmehr die radikale Kritik an einer diskriminierenden, frauenfeindlichen Gesellschaft, in der jeglicher Widerstand utopisch anmutet. Dass sich daran gerade etwas rasant verändert, schmälert nicht die Relevanz dieses außergewöhnlichen Romans. Im Gegenteil.«
Tobias Schwartz, Der Tagesspiegel
»Eine erfreulich lebendige und leichtgängige Übersetzung (...) scheint auf beinahe wundersame Weise ins Zentrum von gegenwärtigen Debatten über soziales und biologisches Geschlecht zu treffen.«
Hanna Engelmeier, Süddeutsche Zeitung







