In Gästebuch erkundet eine der originellsten Erzählerinnen und Künstlerinnen der Gegenwart die gleichermaßen flirrenden wie verstörenden Ereignisse, die Menschen im Leben heimsuchen können, von denen sie sich aber kaum zu erzählen trauen. Ein Tennis-Wunderkind kollabiert nach jedem gewonnen Match und schreibt den Sieg einer unsichtbaren, nicht ganz wohlwollenden Existenz zu. Eine Frau kehrt mit einem seltsamen Gefühl von einer Besichtigung der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz zurück. Der Geist eines Gefangenen habe sich an sie geheftet, behauptet eine Freundin. Er habe ihr Mitleid für seinesgleichen gespürt. Ein Mann in einem blauen Anzug taucht auf zahllosen Society-Events überall in der Stadt auf - am selben Tag, zur selben Zeit.
Leanne Shapton komponiert zahlreiche solcher Geschichten und Erinnerungen mit anderem Material - zufällig vorgefundenen Fotografien, eigenen Zeichnungen, Instagram-artigen Porträts - zu einem vielschichtigen Kuriositätenkabinett und verwandelt damit die klassische Geistergeschichte in etwas völlig Neues.
Leanne Shapton komponiert zahlreiche solcher Geschichten und Erinnerungen mit anderem Material - zufällig vorgefundenen Fotografien, eigenen Zeichnungen, Instagram-artigen Porträts - zu einem vielschichtigen Kuriositätenkabinett und verwandelt damit die klassische Geistergeschichte in etwas völlig Neues.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensentin Angela Schader ist entzückt von Leanne Shaptons Buch, in dem Texte und alte Archivbilder in spannende Assoziations- oder Dissoziationsverhältnisse treten, so Schader. So fülle Shapton mal die Leerstellen von Archivfotos mit unheimlichen Geschichten aus, lasse aber auch manchmal Fotostrecken für sich sprechen oder führe eigens zu Bildern verfasste Kommentare ohne das entsprechende Bild vor, staunt Schader. Den daraus resultierenden Effekt einer Grenzverwischung zwischen Dokumentation und Imagination findet die Rezensentin beeindruckend und Shaptons Buch "hochpräzise" gearbeitet und kreativ.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»... neben diesem Buch sieht so einiges andere, was uns die Gegenwart bietet, ziemlich alt aus.« Angela Schader Neue Zürcher Zeitung 20210226







