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Über den Weg durch die Hölle "Ein eindringliches literarisches Zeugnis und ein bewegendes Dokument unserer Epoche, ein Stück Trauerarbeit und Versöhnungsarbeit, unmittelbarer und zupackender noch als das Tagebuch der Anne Frank." Neue Züricher Zeitung
"Natürlich hatte das Mädchen schon immer gewußt, daß etwas mit ihr nicht stimmte ..." Sie war nicht nur nichtehelich geboren - sie war auch eine Dreivierteljüdin. Um sie vor den Rassengesetzen der Nazis zu schützen, unternimmt ihre Mutter, die Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, den verzweifelten Versuch, eine Adoption zu arrangieren. Fast…mehr

Produktbeschreibung
Über den Weg durch die Hölle
"Ein eindringliches literarisches Zeugnis und ein bewegendes Dokument unserer Epoche, ein Stück Trauerarbeit und Versöhnungsarbeit, unmittelbarer und zupackender noch als das Tagebuch der Anne Frank." Neue Züricher Zeitung

"Natürlich hatte das Mädchen schon immer gewußt, daß etwas mit ihr nicht stimmte ..." Sie war nicht nur nichtehelich geboren - sie war auch eine Dreivierteljüdin. Um sie vor den Rassengesetzen der Nazis zu schützen, unternimmt ihre Mutter, die Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, den verzweifelten Versuch, eine Adoption zu arrangieren. Fast ist die 14 jährige Cordelia gerettet, da erpreßt die Gestapo sie unter Androhung eines Hochverratsprozesses gegen ihre Mutter zu einer folgenschweren Unterschrift. Der Weg durch die Hölle führt von Berlin nach Auschwitz und vor die Augen des berüchtigten Dr. Mengele.
Autorenporträt
Edvardson, Cordelia
Cordelia Edvardson, geboren am 1. Januar 1929 in München, lebte bis 1943 mit ihrer Mutter Elisabeth Langgässer in Berlin. 1943 kam sie mit einem »Judentransport« über Theresienstadt nach Auschwitz. Nach Kriegsende arbeitete sie als Journalistin in Schweden. Während des Jom-Kippur-Krieges 1973 siedelte sie nach Israel über. Für »Gebranntes Kind sucht das Feuer« erhielt sie 1986 den Geschwister-Scholl-Preis. In späteren Jahren kehrte Cordelia Edvardson nach Schweden zurück, wo sie am 29. Oktober 2012 in Stockholm verstarb.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wichtig und richtig, dass Cordelia Edvardsons auf eigenem Erlebten basierendes Buch über Auschwitz noch einmal neu herausgebracht wird, findet Rezensent Stephan Opitz. Er zeichnet Edvardsons Lebensgeschichte nach: Aufgewachsen war sie als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter, letztere versucht die Tochter im Dritten Reich mithilfe einer Adoption in Sicherheit zu bringen; das gelingt nicht, Edvardson kommt nach Auschwitz, überlebt und lebt später in Schweden und Israel. Beeindruckt ist Opitz insbesondere vom nüchternen Tonfall der Prosa, die unter anderem von Familiärem und den Auswirkungen der nationalsozialistischen Rassengesetze auf ein junges Mädchen handelt, das lernt, was es heißt, in so einem System zu den "Auserwählten" zu gehören. Ebenfalls interessant findet der Rezensent die Passagen über Schweden, etwa wenn die Erzählerin sich der Aufforderung ihrer Pflegeeltern verweigert, die Schrecken der Vergangenheit zu vergessen. Dadurch ermöglicht Edvardsons Buch auch einen neuen Blick auf die oft etwas überschätzte Neutralität Schwedens, findet Opitz. Auch Ursel Allensteins Neuübersetzung und Daniel Kehlmanns Nachwort finden das Wohlwollen des Kritikers.

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"Dieses Buch ist die Wiederentdeckung der Saison [...] Was in der als 'Roman' bezeichneten Abrechnung der Holocaust-Überlebenden zu entdecken ist, wäre Stoff für ein antikes Drama. Es handelt vom Verrat einer egozentrischen, wirklichkeitsfremden Dichterin, die, um sich selbst und ihre übrigen Kinder zu schützen, ihre 1929 unehelich geborene Tochter opfert." Ulrike Baureithel, Der Tagesspiegel, 04.09.23 "Ein schmales, aber ungemein eindrückliches Buch [...] Ein bedeutendes, persönliches und historisches Zeugnis." Christoph Schröder, DLF Büchermarkt, 12.09.23 "Cordelia Edvardsons Buch wurde gerühmt, irgendwann war es vergriffen. Neu übersetzt und von Daniel Kehlmanns klarem Nachwort begleitet, kommt es nun wieder zu uns, eine zweite Chance, eine Erschütterung, ein großes Geschenk." Giseal Trahms, Literarische Welt, 03.09.23 "Eine Pflichtlektüre." Frank Pommer, Die Rheinpfalz, 22.08.23 "Ein großes Holocaust-Zeugnis." Oliver Pfohlmann, WDR3, 22.08.23 "Cordelia Edvardsons Buch liegt endlich in einer Neuübersetzung vor und ist dringend zu empfehlen." Dieter Gräf, Falter, 21.09.23
Es gibt Werke, da erscheint ein Warnhinweis sinnvoll: Cordelia Edvardsons Buch ist so eines, meint Gustav Seibt. Entsprechend klug findet es der Kritiker, dass auch Daniel Kehlmanns warnendes Nachwort, gesprochen von Ulrich Noethen, in die Hörbuch-Fassung aufgenommen wurde. Der "mahlstromartigen Anziehungskraft" des Textes wird die Schauspielerin Nina Kunzendorf mit zurückhaltender, stiller Interpretation gerecht, fährt der Kritiker fort, der hier mit blankem Entsetzen lauscht, wie Cordelia, Tochter der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, die Möglichkeit einer Adoption verwehrt wird, weil sonst die Mutter ins KZ deportiert würde. Die Grauen der Lagerwelt fängt Edvardson ebenso ein wie sie "schonungslos" gegen sich selbst ist, so Seibt weiter. Dieses "kalte, stolze und bittere" Werk besticht angesichts der aktuellen Weltlage zudem durch besondere Dringlichkeit, zeigt es doch, wie "verzweifelt nötig" die Existenz des Staates Israel für die Überlebenden wurde, schließt der Rezensent.

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