Wasser ist Leben
„Gefährliches Wasser“ von Daniel Izquierdo Hänni ist der dritte Band mit Vicente Alapont als Protagonisten, einem ehemaligen Inspektor bei der Mordkommission, der nun Taxi fährt und nebenbei privat ermittelt.
Kurz zum Inhalt:
Vicente Alaponts soll die oder den Verursacher
diverser Vandalenakte ausforschen. Ein einfacher Auftrag, denkt er, doch es steckt ein wesentlich…mehrWasser ist Leben
„Gefährliches Wasser“ von Daniel Izquierdo Hänni ist der dritte Band mit Vicente Alapont als Protagonisten, einem ehemaligen Inspektor bei der Mordkommission, der nun Taxi fährt und nebenbei privat ermittelt.
Kurz zum Inhalt:
Vicente Alaponts soll die oder den Verursacher diverser Vandalenakte ausforschen. Ein einfacher Auftrag, denkt er, doch es steckt ein wesentlich schwereres Verbrechen dahinter.
Die Kathedrale von Valencia an der Plaza de la Reina bildet das Motiv am Cover. Die Kathedrale stammt aus dem Jahr 1262, wurde an der Stelle einer ehemaligen Moschee errichtet und weist verschiedene Baustile auf, darunter Romanik, Barock und Gotik. Somit stimmt das Cover auf den Schauplatz ein. Denn die Krimihandlung ist harmonisch eingebettet in reichlich Lokalkolorit – die anschaulichen Beschreibungen haben mich immer wieder animiert, die Landschaften zu googeln. Dabei habe ich festgestellt, welch wunderschöne Regionen, z.B. rund um die zahlreichen Stauseen in Spanien, es gibt. Das Buch bietet viel Interessantes und Wissenswertes, sowohl Historisches als auch Aktuelles, über die Stadt Valencia. Man wird auf besonders schöne Plätze hingewiesen, kulinarische Köstlichkeiten und Gebräuche, wie z.B. die „almuerzo“, die bei spanischen Angestellten und Beamten übliche Kaffeepause vormittags. Als vorrangiges Thema zieht sich die Bedeutung des Wassers für Spanien bzw. insbesondere für Valencia – ob Hochwasser oder Wassermangel - durch den Roman. Die spanische Lebensart sowie der familiäre Zusammenhalt werden ebenso thematisiert.
Der Schreibstil ist flüssig, selbst die ausführlichen Schilderungen von Land und Leuten sind nie langatmig und lesen sich flott und leicht. Immer wieder eingeworfene spanische Begriffe und Floskeln verdeutlichen den Schauplatz. Die Kapitel sind kurz, lediglich nummeriert, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Der 2025 erschienene Roman spielt in der nicht näher bezeichneten Gegenwart. Das Buch kann problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Abgerundet wird die Wasser-Thematik durch historische Informationen im Prolog und im Nachhang.
Man ist von Beginn an mitten im Geschehen. Dass der Roman im Präsens verfasst ist, verdeutlicht dieses Gefühl des Dabeiseins. Im Mittelpunkt steht Vicente Alapont, aus dessen Sicht primär erzählt wird. Vereinzelt wechselt die Perspektive, sodass man Einblick in die Gedankenwelt anderer, u.a. jener des gesuchten Verbrechers, erhält. Als Leser verfügt man somit über einen Wissensvorsprung gegenüber Alapont, was die Spannung nicht mindert, ist es doch interessant, wie er das Rätsel löst und dem Täter auf die Spur kommt. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Es dauert, bis Alapont auf Ansatzpunkte stößt. Mit detektivischem Instinkt erkennt er so nach und nach die Zusammenhänge, ahnt die Motivation des Täters. Der Fall löst sich schließlich nach einem dramatischen Showdown.
Vicente Alapont ist sympathisch charakterisiert, ein Familienmensch und geschätzt bei seinen ehemaligen Kollegen. Nach wie vor ist er gut vernetzt. Er genießt einerseits das Leben, auch seine Ungebundenheit als Taxifahrer, andererseits reizt es ihn doch nach wie vor, zu ermitteln. Gute Menschenkenntnis und exzellenter Spürsinn sind die Basis für seine Erfolge.
„Gefährliches Wasser“ ist ein Wohlfühlkrimi mit deutlich spürbarem spanischen Ambiente, ein Buch, das Lust macht, das Land zu bereisen, all die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten selbst zu sehen. Man spürt bei jeder Zeile die Begeisterung des Autors für dieses Land, seine Wahlheimat. Genau in diesem Sinne habe ich – wie bereits die Vorgängerbände – auch diesen Krimi genossen, mich Urlaubssehnsucht hingegeben und nebenbei interessiert Alapontes Ermittlungen verfolgt. Gerne empfehle ich das Buch weiter, vor allem Lesern, die ruhige, unblutige Krimis mögen, mit viel Lokalkolorit.