Über die Erfolge der Frauenemanzipation und die Abwehrreaktionen.Das weltweite Bildungsniveau ist im letzten halben Jahrhundert rasant gestiegen, insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen. Das hat auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau verändert. Frauen heiraten später, bekommen weniger Kinder, arbeiten länger und verdienen mehr.Dieser Zugewinn an Wissen, Einkommen und auch Macht ist für viele Männer schwer zu ertragen. Abram de Swaan zufolge führt dieses relative Schwinden der männlichen Dominanz zu sozialen und psychologischen Spannungen, die auf die Verletzung des männlichen Ehrgefühls zurückzuführen sind: eine kollektive und individuelle narzisstische Kränkung.Der Autor sieht den Aufstieg der extremen Rechten, des christlichen Fundamentalismus und des Dschihadismus als Reaktion auf die weltweite Emanzipation der Frauen, die offenbar von vielen Männern als bedrohlich wahrgenommen wird. Werden diese Bewegungen fortbestehen, oder sind sie ein letztes Aufbäumen des im Untergang befindlichen Patriarchats?
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Julia Anton erfährt aus dem Buch des Soziologen Abram de Swaan, woher der Hass auf Frauen kommt. Indem Swaan die Geschichte des Terrors des Patriarchats erzählt, kann er den Aufstieg der Frauen erläutern, so Anton. Stark findet sie, wie Swaan darlegt, dass Frauenhass ubiquitär ist, nicht nur fanatisch-religiös bedingt. Mit Lösungsvorschlägen hält sich der Autor zurück, so Anton. Der Aufstieg der Frau ist unumgänglich. Eine Bestandsaufnahme mit angenehm sarkastischem Ton, findet die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Genau hier liegt die Stärke des Buches: Aufzudecken, dass Frauenhass nicht nur fanatisch-religiösen Randgruppen zuzuschreiben ist, sondern in nahezu allen gesellschaftlichen Gruppen und Weltanschauungen zu finden ist« (Julia Anton, FAZ, 01.08.2023) »(E)ine kritische soziologische Bestandsaufnahme, zuweilen etwas aufgelockert durch einen sarkastischen Ton - der den Blick auf die eigenen Vorstellungen von Geschlechterbildern lenkt« (Julia Anton, FAZ, 01.08.2023) »de Swaan (zeigt) auf überzeugende Weise die schockierende Wirklichkeit im Leben von Frauen.« (Katja Maria Engel, Spectrum, 08.03.2024) »Es ist zu wünschen, dass viele - Frauen und Männer - den Text lesen und beherzigen.« (Halgrad Kuhn, Der evangelische Buchberater, 01/2024)







