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Der Name Stauffenberg ist untrennbar mit dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 verbunden. Das Buch von Manfred Riedel stellt die geistige Umwelt der Gebrüder Stauffenberg vor dem Hintergrund von Georges Spätwerk dar, vor allem der Gedichtsammlung »Das Neue Reich« (1928), deren Entstehen in ihre Jugendzeit fällt und die Gemeinschaft mit dem Dichter zwischen 1923 und 1933 sowie mit seinem versprengten Kreis im darauf folgenden Jahrzehnt bestimmte. Manfred Riedel zeichnet daneben die Geisteswelt des späten George im Gespräch mit Wilhelm Dilthey und Max Weber, dem modernen…mehr

Produktbeschreibung
Der Name Stauffenberg ist untrennbar mit dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 verbunden. Das Buch von Manfred Riedel stellt die geistige Umwelt der Gebrüder Stauffenberg vor dem Hintergrund von Georges Spätwerk dar, vor allem der Gedichtsammlung »Das Neue Reich« (1928), deren Entstehen in ihre Jugendzeit fällt und die Gemeinschaft mit dem Dichter zwischen 1923 und 1933 sowie mit seinem versprengten Kreis im darauf folgenden Jahrzehnt bestimmte. Manfred Riedel zeichnet daneben die Geisteswelt des späten George im Gespräch mit Wilhelm Dilthey und Max Weber, dem modernen Soziologen und dem Analytiker westlich-kapitalistischer Moderne, nach, mit denen sich der Dichter kritisch auseinandersetzte. Auf langjährigen Studien über Nietzsche und George sowie auf archivalischen Neufunden basierend, verfolgt das Buch anhand bislang unbekannter Gestapo-Akten zum 20. Juli 1944 die Verflechtungen des George-Nachlasswerkes mit den Lebensschicksalen aller drei Stauffenbergbrüder und ihrer engsten Freunde, die der Widerstand gegen Hitler einte. Es erschließt geistige Voraussetzungen und die Verankerung ihres Handelns in der klassisch-humanistischen und christlichen Überlieferung, die Georges Vision eines »Geheimen Deutschland« zu Grunde liegt. Georges Gedichttext stellte einen europäischen Warnruf dar, der sich gegen politische Partikularitäten preußisch-deutscher Provenienz genauso richtete wie gegen den die alteuropäische Kultur ruinierenden Vormarsch der industriell-imperialen Moderne.
Autorenporträt
Riedel, Manfred§Manfred Riedel, geb. 1936. Schüler von Ernst Bloch und Hans Mayer in Leipzig, von Hans-Georg Gadamer, Arthur Henkel, Karl Löwith, Werner Conze in Heidelberg. Lehrtätigkeit in Saarbrücken, Marburg, Erlangen-Nürnberg, Jena, Halle-Wittenberg. Gastprofessur in New York, Rom, Turin, Venedig, Atlanta. Wichtigste Veröffentlichungen: Theorie und Praxis im Denken Hegels (1965, 1978²)
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Manfred Riedels Darstellung der intellektuellen Welt Stefan Georges hält Rezensent Stefan Breuer für gelungen, mit der inhaltlichen Zielsetzung beziehungsweise Botschaft des Buches ist er allerdings überhaupt nicht einverstanden. Inhaltlich leiste der Autor en passant eine Studie zum Widerstand um Graf Stauffenberg und könne sogar neue Quellen vorweisen. Stauffenberg, so der Rezensent, sei für den Autor wichtig, weil er an ihm und seinem Attentat die positive Wirkungskraft des George-Kreises demonstrieren könne. Dessen "geistige Welt" sei gegen die kapitalistische und demokratische Gesellschaft gerichtet und pflege eine an der Antike, Kaisertum und Hölderlins Hymnen orientierte Vision eines elitären Deutschlands als Heilsbringer Europas. Leider lasse Riedel "jegliche Distanz" zum Objekt seiner Darstellung vermissen, moniert Breuer. Zudem schweige er über die seelischen und physischen Misshandlungen der George-Jünger. "Nein", resümiert ungehalten der Rezensent, Hymnen und verquaste Glaubensbekenntnisse a la Stauffenberg seien heutzutage keine geeigneten Ideen für Deutschland und Europa.

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