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Autorenporträt
Der Wissenschaftler, Kulturkritiker und Schriftsteller wurde am 19. März 1907 in Köln geboren. Er studierte Jura, Geschichte und Philosophie in Köln, Bonn und Berlin. Als Jude verfolgt, war er von 1933 bis 1945 in der Emigration in Frankreich und in der Schweiz. Von 1948 bis 1963 lehrte er Geschichte der Nationalliteraturen an der Universität Leipzig. Zwischen 1965 und 1973 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Universität Hannover. Danach lebte er als Honorarprofessor in Tübingen.
1935, im Exil, begann er mit den Vorarbeiten für sein großes Werk über Georg Büchner; ohne Zuspruch von Carl J. Burckhardt wäre das Opus magnum nicht beendet worden. 1972 erschien eine Neuausgabe im Suhrkamp Verlag. 40 Titel von ihm sind seitdem in »seinem« Verlag publiziert worden, darunter Bücher über Goethe und Brecht, Thomas Mann und Richard Wagner; der letzte in diesen Tagen: »Erinnerungen an Willy Brandt«. Bundeskanzler Schröder drückte darüber brieflich noch seine Hochachtung aus.
Hans Mayer war ein Lehrer für uns Deutsche. Ein Wissenschaftler, der mitten im Stalinismus Autoren wie Kafka, Proust, Joyce und Bloch verteidigte, der, wo immer in der Welt er lehrte, Literatur befragte, ob sie geeignet sei, Humanität zu befördern. Ein Gelehrter zwischen den Fronten, dessen wichtigste Werke nicht zufällig den Unbotmäßigen und »Außenseitern« gelten. Seine Erinnerungen waren Erinnerungen eines »Deutschen auf Widerruf«. Die Beschwörungen eines anderen Deutschland bereiteten neuen Kräften wie Uwe Johnson den Weg.
Hans Mayer ist Ehrenbürger der Städte Köln und Leipzig, Ehrendoktor der Universitäten in Brüssel, Wisconsin und Leipzig, Ehrenprofessor der Universität Peking, Träger des »Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland«.
Hans Mayer, Nestor der deutschen Literaturwissenschaft, starb am Sonnabend, dem 19. Mai 2001, im Alter von 94 Jahren in Tübingen.
Inhaltsangabe
Inhalt I. Die Zwanziger Jahre Ein mißglückter Musikant .................................. 11 Deutsche Musik um Neunzehnhundertzwanzig .................. 18 Der Kölner Gürzenich ...................................... 23 Otto Klemperer ............................................ 30 Der erste Tristan, und Bruno Walter ....................... 38 Niederrheinisches Musikfest ............................... 43 Hans Pfitzner und Richard Strauss - Bronislaw Huberman und Eugen d'Albert Emanuel Feuermann ......................................... 62 Die Russen ................................................ 66 Fjodor Schaljapin und Sergei Rachmaninow - Wladimir Horowitz und Nathan Milstein Der erste Rosenkavalier, und Lotte Lehmann ................ 76 Karl Erb und Maria Ivogün ................................. 82 Die Dreigroschenoper ...................................... 89 Woyzeck und Wozzeck ....................................... 93 II. Musik im Exil Musik des Exils. Musik im Exil ........................... 105 A usverkauf Neunzehnhundertdreiunddreißig ................. 108 Wilhelm Furtwängler in Paris, 1934 ....................... 110 Die Entdeckung französischer Musik, und Ernest Ansermet .............................. 119 Arthur Rubinstein ........................................ 127 Exkurs: Bemerkungen zu einer kritischen Musiktheorie, Paris 1938 ....................................... 132 Genf 1942: Die Entdeckung von Cosi fan tutte ............. 168 Zürich 1945: Emigranten einer Niederlage ................. 174 III. Musik nach der Zerstörung Zerstörung Neunzehnhundertfünfundvierzig ................. 181 Kranichstein und die Wiederentdeckung einer Neuen Musik ...................................... 187 Exkurs. Kulturkrise und Neue Musik, 1948 ................. 196 Leipziger Bach-Fest 1950, und Dmitri Schostakowitsch ..... 211 Glenn Gould .............................................. 219 Der junge Fischer-Dieskau ................................ 227 Musik als Harmonia Mundi, und Ernst Bloch ................ 232
Inhalt I. Die Zwanziger Jahre Ein mißglückter Musikant .................................. 11 Deutsche Musik um Neunzehnhundertzwanzig .................. 18 Der Kölner Gürzenich ...................................... 23 Otto Klemperer ............................................ 30 Der erste Tristan, und Bruno Walter ....................... 38 Niederrheinisches Musikfest ............................... 43 Hans Pfitzner und Richard Strauss - Bronislaw Huberman und Eugen d'Albert Emanuel Feuermann ......................................... 62 Die Russen ................................................ 66 Fjodor Schaljapin und Sergei Rachmaninow - Wladimir Horowitz und Nathan Milstein Der erste Rosenkavalier, und Lotte Lehmann ................ 76 Karl Erb und Maria Ivogün ................................. 82 Die Dreigroschenoper ...................................... 89 Woyzeck und Wozzeck ....................................... 93 II. Musik im Exil Musik des Exils. Musik im Exil ........................... 105 A usverkauf Neunzehnhundertdreiunddreißig ................. 108 Wilhelm Furtwängler in Paris, 1934 ....................... 110 Die Entdeckung französischer Musik, und Ernest Ansermet .............................. 119 Arthur Rubinstein ........................................ 127 Exkurs: Bemerkungen zu einer kritischen Musiktheorie, Paris 1938 ....................................... 132 Genf 1942: Die Entdeckung von Cosi fan tutte ............. 168 Zürich 1945: Emigranten einer Niederlage ................. 174 III. Musik nach der Zerstörung Zerstörung Neunzehnhundertfünfundvierzig ................. 181 Kranichstein und die Wiederentdeckung einer Neuen Musik ...................................... 187 Exkurs. Kulturkrise und Neue Musik, 1948 ................. 196 Leipziger Bach-Fest 1950, und Dmitri Schostakowitsch ..... 211 Glenn Gould .............................................. 219 Der junge Fischer-Dieskau ................................ 227 Musik als Harmonia Mundi, und Ernst Bloch ................ 232
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein ernstes Buch sei das, schreibt Anja-Rosa Thöming. Musik sei für Hans Mayer "keine heitere Muse" gewesen. Besonders lobt die Rezensentin das Kapitel über den heute vergessenen Cellisten Emmanuel Feuermann, der in der Weimarer Republik und der amerikanischen Emigration eine glänzende Karriere begann, bevor er jung verstarb. Sie weist ferner hin auf die beiden alten Essays aus der Nachkriegszeit über die Thesen Adornos und die Neue Musik. Zwar sei es ein Risiko, zwei so unterschiedliche Textsorten - Essays und Erinnerungen - nebeneinander zu stellen, aber es werde durch den Erkenntnisgewinn aufgehoben.