Vom Leuchten der Wörter - Ruth Klüger über Lyrik
Ruth Klüger interpretiert Gedichte von den 'Merseburger Zaubersprüchen' über Goethe bis hin zu Robert Gernhardt und zeichnet die Geschichte der deutschen Lyrik anhand ausgewählter Beispiele nach. Einmal mehr beweist die Autorin von 'weiter leben' und 'unterwegs verloren' ihren scharfen analytischen Blick - und ihr erzählerisches Gespür.
Ruth Klüger interpretiert Gedichte von den 'Merseburger Zaubersprüchen' über Goethe bis hin zu Robert Gernhardt und zeichnet die Geschichte der deutschen Lyrik anhand ausgewählter Beispiele nach. Einmal mehr beweist die Autorin von 'weiter leben' und 'unterwegs verloren' ihren scharfen analytischen Blick - und ihr erzählerisches Gespür.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Bewegt, beeindruckt und begeistert ist Rezensentin Elisabeth von Thadden von Ruth Klügers Geschichte der deutschsprachigen Lyrik. Denn Klügers Lektüre kennt von Thaddens Eindruck zufolge kein "Pathos der Heiligkeit", keines der "moralischen Sendung", nicht mal eines der Trauer. Stattdessen ermittele sie mit großer Klarheit den Punkt, an dem jedes Gedicht von der Wirklichkeit eingeholt werde und mache so in ihrer Deutung die Leuchtkraft eines jeden Gedichts sichtbar. Und zwar auf so einleuchtende Weise, dass die Rezensentin meint, es könne im Grunde nichts Einfacheres geben, als Gedichte zu lesen und zu verstehen. Dem "deutenden Ich" der Autorin mag und vermag sich Thadden nicht zu entziehen, egal ob sie Celan oder Goethe, von Droste-Hülshoff oder Gertrud Kolmar liest. Es stört sie nicht, dass zugunsten deutsch-jüdischer Lyrikerinnen Geistesgrößen wie Hölderlin oder George herausgefallen sind. Denn es ist ja gerade Klügers in ihrer ganz persönlichen Lyrikerfahrung verwurzelter Blick, der für die Rezensentin eine der herausragenden Qualitäten dieses Buches ist. Und die daran geknüpfte Unbestechlichkeit, die dieses Buch für sie zu einem herausragenden Werk deutscher Lyrikinterpretation macht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







