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Als Corona die Zerbrechlichkeit der Lieferketten aufzeigte, war bald von »De-Globalisierung« die Rede. Aus dem Aufstieg Chinas werden protektionistische Forderungen abgeleitet. Und angesichts zunehmender internationaler Spannungen sprechen viele von einer Rückkehr der Geopolitik.
Daraus zu schließen, die neoliberale Globalisierung sei passé und der (National-)Staat wieder da, ist aus Sicht Milan Babics jedoch zu einfach. Staaten verabschieden sich nicht aus transnationalen Netzwerken. Stattdessen erleben wir eine Regionalisierung, die auch wirtschaftlichen Imperativen folgt. Und im Kampf um…mehr

Produktbeschreibung
Als Corona die Zerbrechlichkeit der Lieferketten aufzeigte, war bald von »De-Globalisierung« die Rede. Aus dem Aufstieg Chinas werden protektionistische Forderungen abgeleitet. Und angesichts zunehmender internationaler Spannungen sprechen viele von einer Rückkehr der Geopolitik.

Daraus zu schließen, die neoliberale Globalisierung sei passé und der (National-)Staat wieder da, ist aus Sicht Milan Babics jedoch zu einfach. Staaten verabschieden sich nicht aus transnationalen Netzwerken. Stattdessen erleben wir eine Regionalisierung, die auch wirtschaftlichen Imperativen folgt. Und im Kampf um globale Infrastrukturen sind Unternehmen weiterhin zentrale Akteure. Wer die neu entstehende Weltordnung begreifen will, so Babic, muss sie daher aus der Perspektive der Geoökonomie betrachten.
Autorenporträt
Milan Babi¿, geboren 1990, ist Associate Professor für Politische Ökonomie an der Universität Amsterdam. Er forscht unter anderem zu Machtressourcen globaler Konzerne und zur Dekarbonisierung großer Staatsunternehmen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein Buch, das gelesen werden sollte, nicht zuletzt von der Bundesregierung, hat Milan Babić laut Rezensent Oliver Weber verfasst. Der Ökonom skizziert eine Veränderung der Weltwirtschaft, die auf eine Transformation des Freihandelparadigmas in ein System beruht, das auf eine verstärkte Konkurrenz geopolitischer Blöcke hinausläuft. Geschickt argumentiert ist das in Webers Augen, weil Babić diese Prognose aus der inneren Logik der gegenwärtigen Weltordnung ableitet, also gerade keinen radikalen Bruch konstatiert. Laut Weber funktioniert das Argument folgendermaßen: Früher konkurrierten die einzigen Länder auch schon gegeneinander, aber vor allem, indem sie unter den Bedingungen des Freihandels intern Wettbewerbsvorteile schufen, etwa durch den Abbau von Steuern und Lohnnebenkosten. Jetzt und vor allem in Zukunft hingegen geht es darum, auch nach außen mit Blick auf Konkurrenten zu agieren und zum Beispiel Direktinvestitionen anderer Länder stärker zu kontrollieren, oder, so wie Trump, Zollschranken zu errichten. Weber ist sich zwar nicht sicher, ob diese Vorhersagen eins zu eins eintreffen werden, dazu ist die Datenlage zu volatil, aber er empfiehlt den Entscheidern gerade in Deutschland dennoch, umzudenken. Denn, so der Rezensent, gerade Deutschland hatte seine Politik, ja seinen gesamten Gesellschaftsvertrag, auf dem Freihandelsparadigma begründet, was in einer exportorientierten Wirtschaft und Zurückhaltung bei Lohnsteigerungen resultierte. Gut möglich, meint Weber nach der Lektüre dieses spannenden Buches, dass das künftig nicht mehr funktioniert.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Babic'] Anatomie der neuen Weltordnung sollte man gelesen haben, wenn man die Bedeutung der Zollpolitik Trumps und die Erfolgschancen der neuen Bundesregierung einschätzen will.« Oliver Weber Süddeutsche Zeitung 20250605