Nach mehr als zwanzig Jahren hat das zunächst als »Papiertiger« belächelte Völkerstrafgesetzbuch inzwischen seinen festen Platz in der deutschen Strafrechtspraxis. Auf dieser Grundlage befasst sich die deutsche Justiz unter anderem mit Staatsfolter in Syrien, dem Völkermord an den Jesid:innen und Kriegsverbrechen im Ukraine-Konflikt. Diese Verfahren stellen die beteiligten Institutionen vor zahlreiche Herausforderungen, die den meisten »regulären« nationalen Strafprozessen fremd und im Wesentlichen darauf zurückführen sind, dass zwischen Justiz und abzuurteilenden Taten eine große örtliche,…mehr
Nach mehr als zwanzig Jahren hat das zunächst als »Papiertiger« belächelte Völkerstrafgesetzbuch inzwischen seinen festen Platz in der deutschen Strafrechtspraxis. Auf dieser Grundlage befasst sich die deutsche Justiz unter anderem mit Staatsfolter in Syrien, dem Völkermord an den Jesid:innen und Kriegsverbrechen im Ukraine-Konflikt. Diese Verfahren stellen die beteiligten Institutionen vor zahlreiche Herausforderungen, die den meisten »regulären« nationalen Strafprozessen fremd und im Wesentlichen darauf zurückführen sind, dass zwischen Justiz und abzuurteilenden Taten eine große örtliche, kulturelle und ggf. zeitliche Distanz besteht. Der Sammelband führt Beiträge von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen und Vertreter:innen aus allen Bereichen der Justizpraxis zusammen, die diese Herausforderungen aus ihren jeweiligen Perspektiven analysieren. Damit wird der Grundstock für eine empirisch und wissenschaftlich fundierte Weiterentwicklung des nationalen Völkerstrafprozessrechts gelegt.
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Beiträge zum Internationalen und Europäischen Strafrecht - Studies in International and European Crimin
Markus Wagner studierte Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg und war anschließend zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als Akademischer Rat auf Zeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Dort wurde er 2015 promoviert und habilitierte sich im Februar 2022. Nach Lehrstuhlvertretungen in Leipzig und Marburg ist er seit Oktober 2022 Inhaber der Professur für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er forscht zum Wirtschafts- und Völkerstrafrecht, zum nationalen Straf- und Strafprozessrecht sowie zur Normentheorie.
Inhaltsangabe
Katja KeulDie Rolle der Bundesrepublik bei der Verfolgung von VölkerstraftatenGerd HankelEffekte strafprozessualer Aufarbeitung durch fremde Nationalstaaten - sozio-historische PerspektiveAngela KrewaniInszenierung von Kriegsverbrecherprozessen aus medienwissenschaftlicher PerspektiveJulia GeneussErmessensausübung im völkerstrafrechtlichen KontextAntje du Bois-PedainAngemessen selektiv und inklusiv? Völkerstrafverfahren in Deutschland im Licht der projektsolidarischen Rechtfertigung des WeltrechtsprinzipsFrank Peter SchusterRechtliche Probleme bei Auslandsermittlungen - Die Perspektive der StrafrechtswissenschaftLaura NeumannBericht zum Vortrag von Jürgen Hettich, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht a.D., über seine Erfahrungen aus dem FDLR-Verfahren vor dem Oberlandesgericht StuttgartAndreas WerkmeisterGesetzliche Nebenklagebefugnis für Völkerstraftatopfer. Zugleich: Überlegungen zur theoretischen Legitimation der Nebenklage und zum Verletztenbegriff im nationalen VölkerstrafverfahrenDieter MagsamDie Nebenklage im nationalen Völkerstrafprozess aus rechtspraktischer PerspektiveSibylle RothkegelNotwendige Vor- und Rahmenbedingungen im Umgang mit traumatisierten Zeug:innenHede HelfrichWahrheitsfindung aus interkultureller Perspektive: Zur Glaubhaftigkeit von ZeugenaussagenMustafa Temmuz OglakciogluDer Einsatz von Dolmetschern und der Anspruch auf Übersetzungsleistungen im Strafverfahren als Herausforderungen für den Rechtsstaat
Katja KeulDie Rolle der Bundesrepublik bei der Verfolgung von VölkerstraftatenGerd HankelEffekte strafprozessualer Aufarbeitung durch fremde Nationalstaaten - sozio-historische PerspektiveAngela KrewaniInszenierung von Kriegsverbrecherprozessen aus medienwissenschaftlicher PerspektiveJulia GeneussErmessensausübung im völkerstrafrechtlichen KontextAntje du Bois-PedainAngemessen selektiv und inklusiv? Völkerstrafverfahren in Deutschland im Licht der projektsolidarischen Rechtfertigung des WeltrechtsprinzipsFrank Peter SchusterRechtliche Probleme bei Auslandsermittlungen - Die Perspektive der StrafrechtswissenschaftLaura NeumannBericht zum Vortrag von Jürgen Hettich, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht a.D., über seine Erfahrungen aus dem FDLR-Verfahren vor dem Oberlandesgericht StuttgartAndreas WerkmeisterGesetzliche Nebenklagebefugnis für Völkerstraftatopfer. Zugleich: Überlegungen zur theoretischen Legitimation der Nebenklage und zum Verletztenbegriff im nationalen VölkerstrafverfahrenDieter MagsamDie Nebenklage im nationalen Völkerstrafprozess aus rechtspraktischer PerspektiveSibylle RothkegelNotwendige Vor- und Rahmenbedingungen im Umgang mit traumatisierten Zeug:innenHede HelfrichWahrheitsfindung aus interkultureller Perspektive: Zur Glaubhaftigkeit von ZeugenaussagenMustafa Temmuz OglakciogluDer Einsatz von Dolmetschern und der Anspruch auf Übersetzungsleistungen im Strafverfahren als Herausforderungen für den Rechtsstaat
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