1949-2001. Nachworte von Schriftstellern und Literaturwissenschaftlern Herausgegeben:Reichert, Klaus; Beyer, Marcel; Kastberger, Klaus;Mitarbeit:Schafroth, Heinz F.
1949-2001. Nachworte von Schriftstellern und Literaturwissenschaftlern Herausgegeben:Reichert, Klaus; Beyer, Marcel; Kastberger, Klaus;Mitarbeit:Schafroth, Heinz F.
Diese Ausgabe versammelt alle von Friederike Mayröcker als abgeschlossen, gültig, angesehenen Prosaarbeiten aus einem Zeitraum von über fünfzig Jahren. Beginnend mit Texten vom Ende der vierziger Jahre, die in ihr Debüt Larifari. Ein konfuses Buch aufgenommen worden sind, bis hin zu noch unveröffentlichter Prosa aus dem Jahr 2001 werden in dieser Ausgabe die Sammlungen und die umfänglichen Einzelveröffentlichungen sowie die verstreut publizierten oder unveröffentlicht gebliebenen Arbeiten chronologisch geordnet vorgestellt, so dass ihr innerer Zusammenhang sichtbar wird. Die Weiterformung von…mehr
Diese Ausgabe versammelt alle von Friederike Mayröcker als abgeschlossen, gültig, angesehenen Prosaarbeiten aus einem Zeitraum von über fünfzig Jahren. Beginnend mit Texten vom Ende der vierziger Jahre, die in ihr Debüt Larifari. Ein konfuses Buch aufgenommen worden sind, bis hin zu noch unveröffentlichter Prosa aus dem Jahr 2001 werden in dieser Ausgabe die Sammlungen und die umfänglichen Einzelveröffentlichungen sowie die verstreut publizierten oder unveröffentlicht gebliebenen Arbeiten chronologisch geordnet vorgestellt, so dass ihr innerer Zusammenhang sichtbar wird. Die Weiterformung von Passagen, die zunächst in kleiner Form Gestalt annehmen und dann in die großen Werke, etwa Lection, aufgenommen werden, vermittelt eine Vorstellung vom Arbeitsprozess: »Das ist das ganze Geheimnis, das sind eben nicht landläufige Erzählstrukturen, sage ich zu Blum, sondern etwas ganz anderes, das ich nicht zu bezeichnen vermag: halbe Jahre vermutlich Zungen Werkstatt, auf den Kopf gestellte Partitur, usw.« Neben Nachworten der Bandherausgeber enthalten die Bände jeweils ein zweites Nachwort von Schriftstellern bzw. Literaturwissenschaftlern, die sich aus subjektiv sehr unterschiedlichen Perspektiven mit einzelnen Aspekten der Werke beschäftigen und die Strahlkraft des Schaffens von Friederike Mayröcker bezeugen.
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Autorenporträt
Mayröcker, FriederikeFriederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren und starb am 4. Juni 2021 ebendort. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten.Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift "Plan" erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzähl
ungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Durch fünf Bände, 3000 Seiten Mayröckerscher Prosa hat der Rezensent Richard Kämmerlings sich gelesen, und was er dabei vorgefunden hat, ist ein wahres "Kompendium moderner Literatur". Gewiss wird das nie ein Werk für große Leserzahlen sein, räumt Kämmerlings ein, dafür ist Mayröcker zu kompromisslos, dafür hat sie zu wenig Interesse an Dingen wie Handlung oder Spannung, der geduldige Leser aber wird, verspricht er, reich belohnt. Spätestens mit dem Beginn ihrer produktiven Phase nach 1975, mit der Veröffentlichung von "Das Licht in der Landschaft", hatte Mayröcker, so Kämmerlings, ihren "Ton gefunden". Die Prosatexte der Autorin findet er erotisch in ihrer Wortverliebtheit, herausfordernd als Parallelunternehmung zum künstlerischen "action painting" und wirklichkeitserschließend gerade im Ausstellen der "Wackelkontakte des Zeichenapparats". Es handelt sich, alles in allem, schwärmt Kämmerlings um einen "Triumph des Sprachchaos, des Sprachkosmos."