Die Geschichte des Hochschulwesens zwischen der Reformationszeit und der Französischen Revolution ist wenig erforscht. In diesem Band entwerfen vierzehn auf ihrem Gebiet führende, aus acht Ländern stammende Autoren ein neues Bild der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Rolle der Universitäten im Rahmen der aufkommenden nationalstaatlichen Aufgliederung Europas. In Zusammenarbeit und in Wettbewerb mit Gymnasien, Fachhochschulen, Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften behauptet sich die Universität als zentrale Institution der wissenschaftlichen Ausbildung für die sich professionalisierenden geistigen Berufe. Darüber hinaus ermöglicht die neue auf menschlichen Nutzen gerichtete Universitätsidee trotz des Zerbrechens der universalen Ordnungen und der religiösen, politischen und gesellschaftlichen Spaltungen in Europa die Bildung einer homogenen Elite, deren Dynamik die ganze Welt erfasst.
Der Band illustriert die zentrale Bedeutung der Universität bei der Vorbereitung und Verbreitung der wissenschaftlichen Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts und vermittelt ein lebendiges Bild der in ihren geistigen und wissenschaftlichen Ansätzen zu wenig bekannten frühen Neuzeit, in der die wesentlichen Grundlagen zum modernen Europa gelegt wurden.
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