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Mit den aktuellen Diskussionen über Ethik und Technik der Reproduktionsmedizin, über die Forschung mit Embryonen stellt sich auch die Frage nach dem Umgang mit ungeborenen Kindern in der Vergangenheit. Das ungeborene Kind gilt heute als ein Wesen, das eine regelmäßige Entwicklung vom ersten bis zum letzten Monat der Schwangerschaft durchläuft. Dieses Bild ist in der Wissenschaft gebräuchlich, prägt aber auch die Wahrnehmung schwangerer Frauen. Noch vor wenigen Generationen war die Schwangerschaft dagegen zunächst ein Zustand der Ungewissheit. Was Gelehrte und Ärzte bis ins 18. Jahrhundert…mehr

Produktbeschreibung
Mit den aktuellen Diskussionen über Ethik und Technik der Reproduktionsmedizin, über die Forschung mit Embryonen stellt sich auch die Frage nach dem Umgang mit ungeborenen Kindern in der Vergangenheit. Das ungeborene Kind gilt heute als ein Wesen, das eine regelmäßige Entwicklung vom ersten bis zum letzten Monat der Schwangerschaft durchläuft. Dieses Bild ist in der Wissenschaft gebräuchlich, prägt aber auch die Wahrnehmung schwangerer Frauen. Noch vor wenigen Generationen war die Schwangerschaft dagegen zunächst ein Zustand der Ungewissheit. Was Gelehrte und Ärzte bis ins 18. Jahrhundert darüber schrieben, erscheint uns heute weithin als haltlose Spekulation.
Die Autoren des Bandes machen diesen Wandel durch ausgewählte Fallstudien verständlich. Sie fragen nach der Erfahrung der Frauen ebenso wie nach der »Wissenschaft« interessierter Männer. Daneben geht es um die Debatten von Theologen über die Seele und das Seelenheil des werdenden Kindes. Es wird deutlich, dass die Wirklichkeit des Ungeborenen nicht nur biologisch bestimmt ist, sondern immer auch kulturell.
Autorenporträt
Dr. Barbara Duden ist Historikerin und Soziologin und Professorin an der Universität Hannover.
Dr. Jürgen Schluhmbohm ist Historiker am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen; apl. Professor an der Universität Oldenburg.
Dr. Patrice Veit ist Historiker am Centre National de la Recherche Scientifique in Paris. Patrice Veit leitete von 1992 bis 1999 die Mission Historique en Allemagne in Göttingen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Das Ungeborene war bis ins 19. Jahrhundert ein Hoffnungsträger, kein öffentlich sichtbarer und zu vermessener Fötus, hat der Rezensent mit dem Kürzel "lx" nach der Lektüre dieser kulturgeschichtlichen Betrachtungen von Embryo und Schwangerschaft erkannt. Viel sei von der schwangeren Frau als einer, die guter Hoffnung ist, nicht mehr übrig geblieben, so "lx". Heute wachten vielmehr Theologen, Ethiker, Mediziner und Politiker über den Bauch der Frau. Die Beiträge in dem Sammelband, ist der Rezensent beeindruckt, haben diesen Prozess der veränderten Aufmerksamkeit einer kritischen Analyse unterzogen und liefern jene historische Fundierung, die für die gegenwärtige Debatte über den Status von Embryonen unerlässlich sei.

© Perlentaucher Medien GmbH