Ein tadschikischer Gastarbeiter, der in die Fänge des Moskauer Organhandels gerät. Ein Antikorruptions-Ermittler, der von seinem Verfahren abgezogen wird. Ein Regierungsbeamter, der sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere die Sinnfrage stellt. Ein Provinzpolitiker, der urplötzlich mit der bitteren Wahrheit unverfälschter Wahlergebnisse konfrontiert wird - Dmitry Glukhovskys »Geschichten aus der Heimat« sind kleine Fenster in die Untiefen der russischen Gesellschaft. Mit scharfem Blick für die Realitäten in seinem Heimatland zeigt der Bestsellerautor, wie Russlands Gesellschaft funktioniert - und was falschläuft.
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»Eine schonungslose Nahaufnahme aus Putins Reich. Glukhovsky schildert Korruption und Willkür der Elite und ein Volk, das in Gleichgültigkeit verharrt.« ZDF Heute Journal, Christhard Läpple
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Kurzgeschichten Tolstois, Tschechows, Turgenjews - ihr Genre gilt als einer der "Höhepunkte der russischen Kultur", auf die sich die russische Propaganda heute noch immer wieder positiv bezieht, weiß Rezensent Nicolas Freund. Auch bei Glukhovsky ist ein solcher Bezug deutlich zu erkennen, allerdings vergisst er im Gegensatz zu den kremltreuen Propagandisten nicht den ursprünglich subversiven Charakter dieser Geschichten. Wie Turgenjew etwa geht es auch ihm darum, das wahre Russland und seine Verhältnisse der Gegenwart zu beschreiben, indem er die alte Erzähltradition mit jener charakteristisch sturen Haltung russischer Propaganda kombiniert, erklärt Freund. Ein Ufo in Moskau, Nanoroboter im Schnaps und Organhandel am Bau - Glukhovskys Ideen sind skurril, bitter, manchmal ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Doch er erzählt davon mit einer Selbstsicherheit und Beharrlichkeit, die funktioniert, indem sie irritiert. An der Oberfläche scheint alles irgendwie normal, harmlos, folgerichtig, kontrolliert - doch darunter kocht der totale Wahnsinn - ganz so, wie in der gegenwärtigen Realität Russlands, so der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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