Mit spitzer Feder geschrieben sind diese Einzelporträts von Schriftstellern, kleine, unterhaltsame und pointierte Skizzen, die den indiskreten Blick hinter die Kulissen der Kunst erlauben. Fortlaufend gelesen ergeben sie eine ziemlich gespenstische Geschichte - indem Marías Alltag mit Künstlerischem vermischt, zeigt er gewissermaßen das Gegengedächtnis zur Literatur: eine fragmentarische Literaturgeschichte.
Faulkner zu Pferde, Joyce in seinen Posen, Stevenson unter Verbrechern, Conan Doyle und die Frauen, Isak Dinesen im hohen Alter, Thomas Mann und seine Gebrechen, Turgenjew und seine Trauer, Lampedusa, Rilke, Nabokov, Madame de Deffand und die Dummköpfe, Rimbaud, Henry James, der große Laurence Sterne...
Zwanzig Autoren der Weltliteratur nehmen wieder Gestalt an in diesen kurzen und ungewöhnlichen Lebensbeschreibungen, die sich wie Geschichten lesen. Denn sie sind mit jener Präzision, der Leidenschaft und Eleganz erzählt, die Javier Marías Prosa auszeichnet.
Als Gegengewicht zu den geschriebenen Porträts folgt am Ende ein Phototeil, "Vollendete Künstler", in dem es ausschließlich um Gesten, Gesichter und Posen geht.
Zusammen mit dem Bildmaterial, das zum größten Teil vom Autor selbst stammt, ist "Geschriebenes Leben" eine Einladung zu einer höchst unterhaltsamen und anregenden Lektüre.
Faulkner zu Pferde, Joyce in seinen Posen, Stevenson unter Verbrechern, Conan Doyle und die Frauen, Isak Dinesen im hohen Alter, Thomas Mann und seine Gebrechen, Turgenjew und seine Trauer, Lampedusa, Rilke, Nabokov, Madame de Deffand und die Dummköpfe, Rimbaud, Henry James, der große Laurence Sterne...
Zwanzig Autoren der Weltliteratur nehmen wieder Gestalt an in diesen kurzen und ungewöhnlichen Lebensbeschreibungen, die sich wie Geschichten lesen. Denn sie sind mit jener Präzision, der Leidenschaft und Eleganz erzählt, die Javier Marías Prosa auszeichnet.
Als Gegengewicht zu den geschriebenen Porträts folgt am Ende ein Phototeil, "Vollendete Künstler", in dem es ausschließlich um Gesten, Gesichter und Posen geht.
Zusammen mit dem Bildmaterial, das zum größten Teil vom Autor selbst stammt, ist "Geschriebenes Leben" eine Einladung zu einer höchst unterhaltsamen und anregenden Lektüre.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit "süffisantem Interesse" erfreut sich der Rezensent Gerhard Schulz an Javier Marias Klatschgeschichten aus dem Privatleben der Dichter. Weniger überzeugt dabei den Rezensenten der vermeintlich pseudowissenschaftliche Anspruch, der bei Marias ab und zu anklinge um Beziehungen zwischen Werk und Biografie herzustellen. Es ist viel mehr die Lust am Erzählen, mit der Marias teilweise ironisch seinen Kollegen auf den Leib rückt, lobt Schulz. Wenn auch die ein oder andere Ungereimtheit - Schulz vermag nicht zu sagen, ob hierfür eher der Autor oder die Übersetzerin verantwortlich zu machen ist - die Lesefreude ein wenig trübt, obsiegt abschließend doch das "Vergnügen" an der Lektüre. Ob allerdings die Ungerechtigkeiten vergessen sind, die nach Aussage des Rezensenten dem armen Thomas Mann durch seinen offen ablehnenden Kollegen hier wiederfahren, bleibt ein Geheimnis des vergnügten Rezensenten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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