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Wirklichkeit ist nur eine Vereinbarung. Dieser Satz lässt Laura Schmidt viele Jahre nicht los. Es ist das Motto ihrer Mitpatientin Noll, die Laura in den 1990ern in der Lübecker Jannsen-Klinik kennenlernte. Dort hat sich Noll in der psychiatrischen Abteilung mit ihrer Vertrauten Olga Rehfeld lesend, schreibend, zitierend ein Refugium aus Geschichten geschaffen, einen Raum aus Literatur - zum Trost oder als Flucht vor den Abgründen der Vergangenheit? Laura begreift allmählich, dass die Klinik, in der sie selbst Hilfe gefunden hat, für Rehfeld zerstörerisch war.
Svealena Kutschke erzählt mit
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Produktbeschreibung
Wirklichkeit ist nur eine Vereinbarung. Dieser Satz lässt Laura Schmidt viele Jahre nicht los. Es ist das Motto ihrer Mitpatientin Noll, die Laura in den 1990ern in der Lübecker Jannsen-Klinik kennenlernte. Dort hat sich Noll in der psychiatrischen Abteilung mit ihrer Vertrauten Olga Rehfeld lesend, schreibend, zitierend ein Refugium aus Geschichten geschaffen, einen Raum aus Literatur - zum Trost oder als Flucht vor den Abgründen der Vergangenheit? Laura begreift allmählich, dass die Klinik, in der sie selbst Hilfe gefunden hat, für Rehfeld zerstörerisch war.

Svealena Kutschke erzählt mit einem faszinierenden Figurenensemble aus Patient:innen und medizinischem Personal von der Psychiatrie als Ort, an dem tiefe Verwundbarkeit das Menschsein an seine Grenzen führt. Als Ort, der insbesondere während der NS- und Nachkriegszeit zum Einfallstor für Gewalt geworden ist. Als Echokammer deutscher Geschichte. Medizinische Diagnosen, führt Kutschke uns vor Augen, sagen viel überdie Gesellschaft aus, in der sie gestellt werden. Und sie fragt danach, ob nicht der psychische Ausnahmezustand eine angemessene Reaktion auf die Zumutungen der Gesellschaft ist. Ein Roman, der wie ein Gespensterfisch in der Tiefsee Licht in die Dunkelheit bringt.

Autorenporträt
Svealena Kutschke, geboren in Lübeck, ist Schriftstellerin und Dramatikerin. Ihr jüngstes Theaterstück No Shame in Hope (eine Jogginghose ist ja kein Schicksal) war für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2023 nominiert. 2022 erhielt sie den Hebbel-Preis, u.a. für ihren letzten Roman Gewittertiere (Claassen), 2019 den Förderpreis des Schiller-Gedächtnis-Preises.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Rose-Marie Gropp liest Svealena Kutschkes hundert Jahre und zwölf Protagonisten umspannenden Roman durchaus interessiert: Zuerst und auch am häufigsten auf den folgenden 230 Seiten begegnet sie Laura, die sich in den 1990er Jahren in die psychiatrische Jannsen-Klinik zurückzieht und sich dort mit Olga anfreundet, die seit vielen Jahren dort quasi zuhause ist. Olga war in jungen Jahren mit Hargen Fellner verheiratet, einem der Ärzte, der später bei den Euthanasiemorden der Nazis mitmachte, erfahren wir, viele der näher beleuchteten Patienten sind auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden. Manchmal lässt Kutschke für Gropp bedauerlicherweise den ein oder anderen Psychiatrie-Lehrbuch-haften Satz zur Diagnostik der Patienten einfließen, sie hätte sich eher gewünscht, dass sich die Autorin mehr auf das konzentriert, was ihr wirklich gut gelingt: Charakterisieren und Stimmung erzeugen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Svealena Kutschke gelingt das Kunststück, ein großes Figuren-Ensemble zu entwerfen, ohne je mit Klischees, mit typisierten Darstellungen zu operieren. Alle Figuren sind differenzierte Charaktere, viele von ihnen ambivalent. [...] Kutschke gelingt es enorm gut, gesellschaftliche Fragen in fiktionalen Geschichten zu verweben.« Marie Schoeß / Deutschlandfunk Kultur, Büchermarkt

»Das Motto ihres Romans 'Wirklichkeit ist nur eine Vereinbarung' hat
Svealena Kutschke auf äußerst gekonnte Weise literarisch zur Darstellung
gebracht.« Andreas Trojan / Bayern 2

»Mit Genauigkeit und Ernst portraitiert die Autorin Menschen, die an der Wirklichkeit zerbrachen oder zu zerbrechen drohen, bei denen aber immer wieder Momente großer Klarheit und Gedankenschärfe aufblitzen. Gespensterfische ist ein sprachlich und stilistisch fein durchgearbeiteter Roman mit einer komplexen Dramaturgie [...].« Wolfgang Seibel / ORF Ex Libris

»[Kutschkes Roman] ist ein überzeugendes Patchwork erzählter
Erinnerungen, die, wie Gespensterfische, Licht ins Dunkel bringen und
das Abgründige erhellen.« Wolfgang Seibel / ORF Ex Libris

»Gespensterfische ist ein Meisterinnenwerk melancholisch-lakonischer Prosa, ein Roman voller Tiefengespür und Welthaltigkeit.« Daniela Chmelik / Missy Magazine

»Svealena Kutschkes Roman leuchtet wie ein Gespensterfisch.« Daniela Chmelik / Missy Magazine

»Wie geht eine Gesellschaft mit denen um, die sich nicht anpassen können? Diese Frage beantwortet Svealena Kutschke in ihrem Psychiatrieroman Gespensterfische mit poetischer Tiefe. Sie verführt den Leser, bringt ihn in die Lage ihr Buch durchdringen zu wollen [...] « Leon Frei / Süddeutsche Zeitung

»Sätze, die man sich gerne ins Gedächtnis tätowieren würde, um sie, wie Rehfeld, an der richtigen Stelle zitieren zu können.« Leon Frei / Süddeutsche Zeitung

»Gespensterfische klingt deprimierend, ist es nicht. Weil es klug beobachtet und, jenseits von Klischees, gut geschrieben ist.« Andrea Ring / NDR

»[...] klug beobachtet und, jenseits von Klischees [...]« Andrea Ring / NDR

»Gespensterfische ist feministisches Erzählen [...]. Erzählen ist hier kein Werkzeug von Herrschaft, sondern radikal-emphatisches Betrachten und Überlebensstrategie. Immer wieder beschreibt Kutschke die Solidarität zwischen den von Misogynie, Queerfeindlichkeit und Klassismus betroffenen Figuren. [...] Kutschke findet dafür Worte, deren klare Schönheit mal schmerzhaft und mal tröstlich ist.« LMag

»Gespensterfische - schon der Titel hat etwas, das tief und fragil zugleich ist, dunkel und licht. [...] Und es macht Spaß, sich unter die Figuren zu mischen, die alle ihre ganz eigene Geschichte haben.« Kieler Nachrichten

»Dicht und gedankenintensiv erzählt Svealena Kutschke anhand von Personen, die in der Klinik über die Zeiten wie in einem Reigen miteinander verbunden sind, von psychischen Befindlichkeiten und Erkrankungen. Dabei geht es im Roman weniger um die Diagnosen [...] als darum, wie die betroffenen Menschen gesehen und behandelt werden [...]« Frankfurter Rundschau

»Kleine verstörende Sätze findet [Svealena Kutschke] [für die anhaltenden Nachwirkung der NS-Geschichte], dazwischen auch eine stille Komik und eine lichte Poesie, die das Brüchige der Seelenlagen und menschlichen Beziehungen sichtbar macht.« Kieler Nachrichten

»Kutschke lässt einen vielstimmigen Chor immer wieder ein anderes Licht auf ihr Sujet werfen, in nicht chronologischer Erzählweise, wodurch sich individuelle wie kollektive Schicksale wie ein Mosaik zusammenfügen.« Valerie Bäuerlein / Berliner Morgenpost


»Durch biografische Nahaufnahmen aus über 100 Jahren schreibt Kutschke eine abgründige Psychiatriegeschichte.« BÜCHERmagazin


»[...] Kutschke zeig[t] [...], dass ein Raum zum Schreiben für Frauen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit ist, dass aber gerade die Auseinandersetzung damit literarisch äusserst fruchtbar sein kann.« Martina Süess / WOZ, Die Wochenzeitung


»[Ein] Roman, der Jahrzehnte und Figuren fein und komplex miteinander verknüpft.« Maxima

»In Gespensterfische gelingt Svealena Kutschke etwas fast Unmögliches: Sie erzählt in ihrer präzisen, intensiven Sprache von den Abgründen der deutschen Psychiatrie von 1920 bis zur Gegenwart und schreibt zugleich einen so berührenden, komischen, bittertraurigen, aber immer spannenden Roman, den so feine und komplexe Figuren bevölkern, dass man - trotz allem - einfach voller Menschenliebe zurückbleibt.« Inger-Maria Mahlke

»Gespensterfische entwirft eine ganze Kosmologie unserer Zeit. In ihrem neuen, bislang besten Buch zeigt Svealena Kutschke, wie Gewalt über Generationen weitergegeben wird, aber auch wie die Kraft des Erzählens Zuflucht bieten kann, wie Momente der Liebe und der Solidarität aufblühen können. Und das wieder einmal in einer so schillernden und untergründigen Sprache, dass wir als Lesende bald selbst in der Umlaufbahn der Lübecker Klinik zu kreisen glauben.« Matthias Nawrat

»Es sind traurige Geschichten, um verpasste Leben, um Schuld und Scham. Dies alles in einer leisen und literarischen Sprache, die mich tief bewegt hat.« Andrea Fußhöller / @frau_fussi

»Die Autorin behandelt ihre Charaktere stets mit Respekt und Mitgefühl, zeigt ihre Schwierigkeiten und Erkrankungen ohne Sensationalismus oder Voyeurismus.« @buchhandlungschutt

»Obwohl die verschiedenen Erzählstränge durchzogen von individuellem Leid sind, schimmert auch immer die Menschlichkeit und Hoffnung durch - und auch die Frage, was psychische Gesundheit bedeutet, wie Diagnosen von der Gesellschaft abhängen, in der sie gestellt werden.« @elena_liest

»Kutschkes intelligenter Roman [...] verwebt [Fakten] geschickt zu einem Bilderbogen, der nicht nur Schicksale einzelner Menschen wiedergibt, sondern im Subtext die Geschichte unseres Landes, mit der gesellschaftlichen Sicht auf seelische und geistige Krankheiten transportiert.« Dunja Brala / @dunis.lesefutter

»Anhand verschiedenster Perspektiven, unterschiedlicher Zeitebenen und einer Vielzahl miteinander verwobener Lebensgeschichten - Schicksale, die berühren - beleuchtet Kutschke insbesondere den Zusammenhang von gesellschaftspolitischen Dynamiken und psychische Erkrankungen.« Marie Falou / @marie.falou

»Doch die Frage danach, welche menschlichen Zustände in welchen Zeiten hier überhaupt als krankhaft verstanden wurden - und welche (wann) nicht - umkreist Kutschkes origineller, facettenreicher und intensiv-anspruchsvoller Text auf einmalige Weise.« Vicky / @lesestress

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