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In diesen 1911 entstandenen Erzählungen verdichtet Iwan Bunin Momentaufnahmen des russischen Dorfes am Vorabend des Ersten Weltkrieges und der Revolution. Oft erzählen seine Figuren selbst ihre Geschichte, so wie die Tochter eines ehemaligen Leibeigenen. Diese Menschen verbindet vielfach ein grausames Schicksal, das ihnen Widerstandsfähigkeit und Überlebenswillen abverlangt.Der aus dem verarmten Landadel stammende Bunin kannte das russische Dorf wie kaum ein Intellektueller seiner Zeit. Er schildert das Leben der Menschen auf dem Lande, und er bettet die Schicksale in wunderbare Landschafts-…mehr

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Produktbeschreibung
In diesen 1911 entstandenen Erzählungen verdichtet Iwan Bunin Momentaufnahmen des russischen Dorfes am Vorabend des Ersten Weltkrieges und der Revolution. Oft erzählen seine Figuren selbst ihre Geschichte, so wie die Tochter eines ehemaligen Leibeigenen. Diese Menschen verbindet vielfach ein grausames Schicksal, das ihnen Widerstandsfähigkeit und Überlebenswillen abverlangt.Der aus dem verarmten Landadel stammende Bunin kannte das russische Dorf wie kaum ein Intellektueller seiner Zeit. Er schildert das Leben der Menschen auf dem Lande, und er bettet die Schicksale in wunderbare Landschafts- und Naturbeschreibungen ein, mit denen sie sich zu einem dunkel leuchtenden Tableau fügen.
Autorenporträt
Iwan Bunin, geboren 1870 in Woronesch, emigrierte 1920 nach Paris. Am 10.12.1933 erhielt er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 8. November 1953 im französischen Exil. 2003 erschien der kleine Band Ein unbekannter Freund in der Übersetzung von Swetlana Geier. Bislang erschienen in der Auswahlwerkausgabe: Verfluchte Tage. Revolutionstagebuch (Band 1). Der Sonnentempel. Literarische Reisebilder (Band 2). Am Ursprung der Tage. Frühe Erzählungen 1890-1909 (Band 3). Das Dorf / Suchodol. Erzählungen (Band 4). Gespräch in der Nacht. Erzählungen 1911 (Band 5). Vera. Erzählungen 1912 (Band 6). Frühling. Erzählungen 1913 (Band 7). Ein Herr aus San Francisco. Erzählungen 1914/1915 (Band 8) und Leichter Atem. Erzählungen 1916-1919 (Band 9). Alle Bände deutsch von Dorothea Trottenberg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Gebannt von der Liebe des Autors zu seinen von Armut und Verzweiflung und Brutalität geschüttelten Figuren klappt Ilma Rakusa das Buch mit acht Erzählungen von Iwan Bunin zu. Ganz wie Tschechow scheint ihr der Autor hier den Menschen und seine Abgründe möglichst illusionslos auszuleuchten, etwas üppiger zwar und mit einem Funken Schönheit im Hintergrund, doch ebenso beklemmend präsent, ja deprimierend, wie Rakusa berichtet. Bunin schätzt sie nicht zuletzt, weil der Autor es unterlässt, Wege zu weisen, revolutionäre wie nostalgische. Weil er stattdessen bäuerliche Schicksale in ihrer ganzen Ambivalenz darstellt, differenziert und ohne Pathos.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Iwan Bunin und Dorothea Trottenberg retten die Üppigkeit der Natur, vom Russen als Offenbarung angestaunt, in die Literatur und lassen ihre Schwerstarbeit ... wie hingetupft aussehen.« Jörg Plath / Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die große Kunst Iwan Bunins besteht darin, diese hoffnungslosen Dramen so zu erzählen, dass man sie nicht nach der ersten Episode frustriert beiseite legt. ... Am Ende dann ist einerseits klar, dass man nie ganz das russische Dorf, ja überhaupt eine so andere Welt verstehen wird, dass man andererseits aber einem solchen Verständnis mit den Erzählungen Iwan Bunins ein großes Stück näher gekommen ist.« Fokke Joel / neues deutschland

»Iwan Bunin ist kein Ideologe, kein Moralist mit erhobenem Zeigefinger, er nähert sich der Wirklichkeit mit dem wachen Auge des Beobachters; Präzision und Liebe zum Detail zeichnen ihn als Schriftsteller aus. ... Seine Methode ist es, den Leser an die Ambivalenzen und Ausweglosigkeiten bäuerlicher (und anderer) Schicksale heranzuführen, mithin zu zeigen, nicht Wege zu weisen. Auf die berühmte russische Frage 'Was tun?' gibt er keine Antwort, da es ihm nicht um Schwarz-Weiß-Malerei, sondern um differenzierte Anschauung geht.« Ilma Rakusa / Neue Zürcher Zeitung

»Sechs Jahre nach der in blutiger Gewalt erstickten ersten russischen Revolution von 1905 wirft Bunin einen illusionslosen Blick auf das Landleben. Er ist weit davon entfernt, die Bauern zu idealisieren, wie er es als glühender Anhänger der Lehren Lew Tolstojs in jungen Jahren tat.« Brigitte van Kann / Deutschlandfunk
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