Helen Brindle auf dem Weg ins Glück. Helen hat einen Ehemann, der sie gerne mit Schlägen malträtiert, und bittet deshalb des Öfteren Gott um Hilfe oder auch um einen sanfteren Liebhaber. So einer scheint der Psychologie-Professor Edward E. Gluck zu sein, doch auch er erliegt den Verlockungen der Gewalt - nicht ganz so handfest wie Helens Mann, aber um so erfinderischer. Doch Helen bekommt ihr Happyend: Mr. Brindle segnet das Zeitliche und Mr. Gluck erfährt eine erfreuliche Wesensänderung.
Helen Brindle führt ein wenig beneidenswertes Leben im schottischen Glasgow. Kochrezepte, Putzsucht und Fernseheinerlei wechseln sich ab mit den Schlägen ihres brutalen Ehemanns. Gott, früher allgegenwärtiger Seelentröster, scheint Wichtigeres zu tun zu haben, als sich um Helen Brindle zu kümmern. Also muss sie selbst etwas tun. Keineswegs bereit, sich in ihr Schicksal zu fügen, projiziert sie ihre Wünsche und Sehnsüchte auf den Psychologieprofessor Edward E. Gluck, den sie in einer Fernsehsendung sieht. Sie belässt es aber nicht bei der Schwärmerei aus der Ferne, sondern reist dem Psychoguru auf einen Kongress nach. Der ist von seinem liebeshungrigen Groupie zunächst mehr geschmeichelt als beeindruckt und stellt sich zudem leider auch als wenig sanfter Liebhaber heraus. Durch Helens Hartnäckigkeit entwickelt sich dennoch allmählich eine ernsthafte Beziehung mit einer Art Rollentausch: Der Therapeut wird zum Patienten, der seine sexuellen Obsessionen offenbart und eine erstaunliche Wandlung erfährt. A. L. Kennedy beschreibt schonungslos offen und zärtlich zugleich eine Liebesgeschichte, die auf der ewigen Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Wesen der Liebe basiert. (www.parship.de)
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Thomas David geht in seinem ausführlichen Porträt der schottischen Schriftstellerin auch kurz auf ihren Roman ein, der ihr erstes auf deutsch erschienene Buch ist. Ein längst "überfälliges Debüt", findet der Rezensent, der vom Sprachrhythmus und der Tiefe der "sonderbaren Geschichte" begeistert ist. Der Autorin gehe es vorrangig um die Schilderung der zwiespältigen Gefühle ihrer Protagonisten, dabei lenke sie ihr Augenmerk auf die "Tiefensphären" der Figuren. Der Text entwickelt einen Sog, der den Leser in die Geschichte hineinzieht, schwärmt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Meisterin im Verfassen menschlicher Dramen. Rolf Hürzeler kulturtipp 20161126
