Marktplatzangebote
28 Angebote ab € 1,00 €
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Als Maureen Phelan nachts in ihrer Küche einen Einbrecher überrascht und ihn mit einer Devotionalie erschlägt, ahnt sie nicht, dass sie damit eine Reihe von fatalen Ereignissen in Gang setzt. Natürlich muss zunächst der Leichnam entsorgt und der Küchenboden geschrubbt werden, allerdings hat Maureen eine ausgesprochene Abneigung gegen Hausarbeiten jedweder Art, weshalb sie ihren Sohn Jimmy einbestellt. Der kontrolliert das organisierte Verbrechen der Stadt, die Geldverleiher und Buchmacher, die Drogenkuriere und Zuhälter. Natürlich will auch Jimmy sich nicht die Hände schmutzig machen, das…mehr

Produktbeschreibung
Als Maureen Phelan nachts in ihrer Küche einen Einbrecher überrascht und ihn mit einer Devotionalie erschlägt, ahnt sie nicht, dass sie damit eine Reihe von fatalen Ereignissen in Gang setzt. Natürlich muss zunächst der Leichnam entsorgt und der Küchenboden geschrubbt werden, allerdings hat Maureen eine ausgesprochene Abneigung gegen Hausarbeiten jedweder Art, weshalb sie ihren Sohn Jimmy einbestellt. Der kontrolliert das organisierte Verbrechen der Stadt, die Geldverleiher und Buchmacher, die Drogenkuriere und Zuhälter. Natürlich will auch Jimmy sich nicht die Hände schmutzig machen, das überlässt er in der Regel anderen - beispielsweise seinem alten Kumpel Tony Cusack, Trinker, Vater von sechs Kindern, alleinerziehend, wenn man überhaupt von Erziehung sprechen kann. Der älteste Sohn Ryan hat mit seinen fünfzehn Jahren schon eine beachtliche Karriere als Dealer hingelegt. Eine seiner Klientinnen ist die junge Prostituierte Georgie. Deren Freund Robbie steigt gerne mal in Häuser ein und ist seit Kurzem spurlos verschwunden ...Lisa McInerneys Debütroman ist eine bitterböse Komödie über die Macht des Zufalls und das Leben in einem krisengeschüttelten Land, das geprägt ist von Gewalt und Bigotterie. Eine literarische Tour de Force, fulminant erzählt, voller Empathie und groteskem Humor.
Autorenporträt
McInerney, LisaLisa McInerney, geboren 1981 in der irischen Provinz Connacht, machte zunächst als Bloggerin auf sich aufmerksam. Der Schriftsteller Kevin Barry ermutigte sie, neben ihrem Blog auch Kurzgeschichten zu schreiben. Ihre Erzählungen erschienen in verschiedenen Literaturzeitschriften, u.a. im Granta Magazine. Ihr Debütroman »Glorreiche Ketzereien« war 2016 für den Irish Book Award sowie den Dylan Thomas Award nominiert, ausgezeichnet wurde er mit dem Baileys Women's Prize for Fiction und dem Desmond Elliott Prize. Lisa McInerney lebt in Galway.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Cork City, Irland. Es ist der Tag, an dem sich für Ryan alles ändert. Zum ersten Mal wird er Sex mit seiner Freundin Karine haben. Er kann sein Glück kaum fassen: Karine ist eine hübsche, beliebte Schülerin und sie hat sich in ihn verliebt, den Jungen aus einer Sozialsiedlung, der vom Vater misshandelt wird und mit Drogen dealt. Doch das ist es nicht, was in dem Debüt der irischen Autorin Lisa McInerney alles in Gang setzt. Vielmehr ist Ryan ein Kollateralschaden einer Gesellschaft, in der Ignoranz, wirtschaftliche Rezession und die "Familienpolitik" der katholischen Kirche ihre Spuren hinterlassen haben. Verwicklungen werden durch ein Tötungsdelikt ausgelöst, das Maureen verübt, die Mutter des örtlichen Gangsters JP, die einen Eindringling mit einem heiligen Stein niederschlägt. Sie fordert JP Ryans Vater Tony auf, bei der Beseitigung der Leiche zu helfen - und die jugendliche Prostituierte Georgie sucht fortan nach ihrem verschwundenen Freund. Mit sehr viel Biss und Komik, eigenwilligen Sprachbildern und wunderbar widerspenstigen Charakteren entwickelt Lisa McInerney ein hintersinniges Porträt der Verlorenen und Verlassenen einer irischen Kleinstadt, in dem der Mord nur eine extreme Abweichung von dem darstellt, was eventuell ein Weg zur Erlösung sein könnte.

© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Lars Weisbrod hört den Sound der Pogues aus Lisa McInerneys Gangster-und-Säufer-Geschichte. Moosgrün bis schmutzig schwarz erzählt sie von einem Haufen Unglücksraben, die nicht gerade aufrecht, aber unaufhaltsam der großen Katastrophe entgegentorkeln. Wie der Rezensent erzählt, beginnt alles damit, dass die Mutter eines Gangsterboss in ihrer Küche einen Einbrecher erschlägt und der unglückselige Tony die Leiche wegschaffen soll. Schuldlos sind sie alle nicht, erkennt Weisbrod, aber doch versehrt von Alkohol, Finanzkrise und Katholizismus. Wie die irische Autorin ihren Landsleuten die verlogene Kirchenmoral austreibt, findet der Kritiker "todlustig und schreiend traurig zugleich".

© Perlentaucher Medien GmbH