Fortsetzung eines Grundlagenwerks zur Semantik der Gegenwart
2004 erschien das Glossar der Gegenwart. Insgesamt 44 Einträge untersuchten, so die Herausgeber:innen damals, »Konzepte von 'mittlerer Reichweite', aber hoher strategischer Funktion, die in den aktuellen Debatten eine Schlüsselstellung einnehmen«.
Zwanzig Jahre später, nach der Weltfinanzkrise und im Zeichen des Aufstiegs rechtspopulistischer Parteien sowie der inzwischen deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels, ist es Zeit für ein Update. Die Zeitgenoss:innen von heute erkennen sich in neuen Leitbegriffen wieder: »Disruption« an die Stelle von »Normalität«, »das Planetare« löst »Globalisierung« ab, »Resilienz« ersetzt »Prävention«. Andere Begriffe wie »Dekolonisierung« oder »postfaktisch« haben keine Entsprechung im Vorläuferband. Die für die 2.0-Version des Glossars verfassten Beiträge sind Sonden zur Ermittlung des Selbstverständnisses unserer Gegenwart.
2004 erschien das Glossar der Gegenwart. Insgesamt 44 Einträge untersuchten, so die Herausgeber:innen damals, »Konzepte von 'mittlerer Reichweite', aber hoher strategischer Funktion, die in den aktuellen Debatten eine Schlüsselstellung einnehmen«.
Zwanzig Jahre später, nach der Weltfinanzkrise und im Zeichen des Aufstiegs rechtspopulistischer Parteien sowie der inzwischen deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels, ist es Zeit für ein Update. Die Zeitgenoss:innen von heute erkennen sich in neuen Leitbegriffen wieder: »Disruption« an die Stelle von »Normalität«, »das Planetare« löst »Globalisierung« ab, »Resilienz« ersetzt »Prävention«. Andere Begriffe wie »Dekolonisierung« oder »postfaktisch« haben keine Entsprechung im Vorläuferband. Die für die 2.0-Version des Glossars verfassten Beiträge sind Sonden zur Ermittlung des Selbstverständnisses unserer Gegenwart.
»[Mit Glossar der Gegenwart 2.0] ist es leicht einen Überblick auf bestimmende Begriffe zu haben.« Tobias Prüwer Kreuzer Leipzig 20250304
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Oliver Jungen bekommt mit dem von Ulrich Bröckling, Susanne Krasmann und Thomas Lemke herausgegebenen Band viel mehr als eine Aktualisierung von Begriffen wie Update oder Biodiversität. Nicht weniger als Begriffsgeschichte, Diskursanalytik und Machtkritik nämlich. Wenn die Autoren etwa mit Foucault kritisch Haltung beziehen zu "Gouvernementalität", "Dekolonisierung" oder "Nachhaltigkeit", ist das für Jungen höchst anregend, auch, da die Metaphorisierung mitunter signifikative Leere bedeutet. Noch allerhand andere blinde Flecken erhellen die Lemmata in diesem Band dem Rezensenten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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