Kurz vor ihrem Tod im Februar 2012 hat die polnische Dichterin und Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska mit ihrem deutschen Übersetzer Karl Dedecius noch einen Gedichtband zusammengestellt, der auf Deutsch erscheinen sollte. Diese Auswahl von Gedichten aus den Jahren 2005 bis 2011 ist zu ihrem Vermächtnis geworden. »Glückliche Liebe. Ist das normal, / ernst zu nehmen, ist das nützlich - / was hat die Welt von zwei Menschen, / die die Welt nicht sehen? / ... / ...
»Ein kostbares Geschenk. Mit etwas zu essen und diesem Buch vor der Nase könnte man einsame Wochen verbringen. Sie wären angefüllt mit tausend Anregungen, die einen umtreiben, auch wenn sie listiger und einfacher nicht hätten dargeboten werden können.« Beatrice von Matt Neue Zürcher Zeitung 20221205
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Eine gewisse Irritation löst der Umstand, dass Wisława Szymborskas letzter Lyrikband entgegen dem Titel "Glückliche Liebe und andere Gedichte" kein einziges Liebesgedicht enthält, bei Peter Hamm aus. Dieses Täuschungsmanöver ist typisch für die im vergangenen Jahr verstorbene polnische Dichterin, meint der Rezensent, der Szymborskas "feine, feminine Ironie" und ihre leisen Zweifel, die sich im Vorzug von Fragen gegenüber Aussagen ausdrücken, außerordentlich schätzt. Einzigartig ist Szymborska Lyrik für ihn auch insofern, als sie "oft geradezu unterhaltsam und sogar spannend" ist, und zwar durchaus nicht auf Kosten des Tiefsinns. Nur der Nobelpreis, der ihr 1996 zuerkannt wurde, passt nicht zu ihrem bescheidenen, uneitlen Werk und hätte eigentlich Zbigniew Herbert gebührt, meint der Rezensent, aber das kann man Szymborska schwerlich anlasten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das große lyrische Vermächtnis der polnischen Dichterin Wislada Szymborska.«







